Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

Fundamente der Südecke des Zimmers gestaltete man zur Feuerstelle um: eine Feuergrube von ca. 2.00 m Länge, 1.00 m Breite und etwa 80 cm maximaler Tiefe (486.76/485.92 UK) endete im Heizkanal, der ab- gewinkelt die Hitze zur Raummitte steuerte: Die Feuergrube im Atrium begleitete die bereits früher erwähnte Flügelmauer von 1.30 m Länge. Der Rauch und die abgekühlten Heizgase entwichen in einem zum Präfurnium des Raumes 5 kurzgeschlossenen Kanal, was die Aufgabe der Heizsysteme in Raum 4 und 5 bedeutete. Die Steine, welche den Kanal bildeten, stiessen beim alten Präfurnium in Raum 5 an die ver- putzte Vormauerung (Abb. 40). Der Abzugskanal war 35 cm breit und wies beim Mauerdurchbruch von Zimmer 6 zum Raum 5 hin eine Maximaltiefe von 75 cm auf. Die Heizung scheint, trotz der laienhaften Machart, intensiv genutzt worden zu sein. Das Steinmaterial beim Prä- furnium zeigte tiefe Rötung, und im eigentlichen Heizkanal fiel eine starke Aschenschicht auf (Abb. 42). Wenn die Massangaben Jennys zur Bodenkonstruktion stimmen, müsste die Bodenhöhe bei 486.50 gelegen haben. Der ursprünglich als Eckrisalit gedachte Raum 6 fand gegen Süd- westen seine Fortsetzung in einer 3.40 (3.60) x 12.50 (12.70) m grossen Portikus, dem Raum 7. Die Aussenmauer der Portikus zog in Fortset- zung vom Nordrisalit hin zum westlichen Pendant (486.12/485.98 UK; Schnitt AB 10—11, Beilage V). Diese Mauer war im Bereich des Rau- mes 7 nur in einer Steinlage erhalten geblieben; in der Mitte fielen die letzten Steine aus. Und just hier hatte Samuel Jenny in seinen Grund- rissen den zentralen Eingang eingezeichnet.87 Aus der talseitigen Mauer- kante der 60 cm breiten und graubeigen, gemörtelten Fundamentlage schauten bisweilen brandgerötete Steine. Im Südwestteil weitete sich das Fundament bis zu 80 cm aus (Abb. 22, 23). Den südwestlichen Abschluss fand die Portikushalle in einer recht- winklig zur Aussenmauer verlaufenden Wand, deren Fundament gleich- zeitig mit der Aussenmauer errichtet worden war und einen wenig aus- geprägten Verband mit dieser besass. Die 40 bis 50 cm hohe und 60 cm breite, graugemörtelte Mauer stieg leicht gegen den Hang hin an. Kein Vorfundament. Einige Steine hatte eine Feuersbrunst gerötet. In der An- 67 Samuel Jenny, a. a. O., 192 d.
	        

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