Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

Auf die drei beschriebenen Gesteinslagen legte man unter Zugabe einer feinen, trennenden Erdschicht ein zweites Fundament, welches die genannten Reste von Mauerwerk überlappte und in drei weiteren Steinlagen mit 45 cm Höhe erhalten geblieben war. Auch der Mörtel erschien im Vergleich mit jenen der drei unteren Lagen anders struk- turiert: im grau-beigen Material aus Grubensand nisteten orangefarbige und rostige, kleinere Einschlüsse. Der insgesamt bisweilen bis zu ca. 85 cm hohe Mauerteil (487.18/487.95) war derart stark fundiert, dass man selbst beim Durchstich der Mauer beim Wasserleitungsbau vor 1900 die Fundamentunterkante nicht erreichte (487.29; Profil JK 0—1, Beilage V). Anders aber gestalteten sich die Verhältnisse bei den restlichen 3.45 m (Aussenmass) südöstlicher Aussenmauer. Hier legte man die Fundamentunterkante im Vergleich zum südwestlichen Mauerteil um mehr als 50 cm höher an (487.72/487.18; Abb. 37, 38). Allerdings blie- ben von dieser jüngeren, grau-braun gemörtelten Fortsetzung nur mehr zwei bis drei Gesteinslagen in einer Breite von 60 cm erhalten. Von gleicher Beschaffenheit war auch die 6.40 m lange, nördliche Aussen- mauer des Raumes 4, welche nur mehr in zwei Schichtungen (487.64/ 487.34 UK) in einer Breite bis zu 65 cm vorgefunden wurde (Abb. 26). An der äusseren Nordecke des Raumes 4 lag die zierliche Bronzefibel in der Form eines stilisierten Pferdchens (Abb. 54). Von der Nordecke aus knickte die gleichgeartete Mauer rechtwink- lig ab und begrenzte auf einer Länge von 3.40 m einen offenen Hof (Raum 17). Die Fortsetzung gegen Südwesten übernahm eine ganz anders geartete 4.15 m lange, in den Anschlüssen deutlich abgesetze, 45 cm breite, gelbgemörtelte Spannmauer. Sie war in einer Höhe bis zu 45 cm erhalten (487.10/486.74 UK). Nordöstlich der Mitte durch- brach ein 40 cm breiter und 37 cm tiefer Kanal rechtwinklig das Ge- mäuer (487.07/486.70 UK; Abb. 37). Das südwestliche Ende der Spann- mauer stiess ehedem an die völlig abgetragene nordöstliche Begren- zungsmauer des Atriums (487.19). Die ca. 15 cm breite nordöstliche Vormauerung werden wir beim Beschrieb des Raumes 5 besprechen. Bemerkenswert erschien eine Y-förmige Kanalanlage, die sich im Grundriss des Zimmers 4 gegen die Ost- und Südecke des Raumes spannte (Abb. 22,26,37,38). Die Anlage ist mit grosser Wahrscheinlich- keit zusammen mit der geschilderten 3.40 m langen Spannmauer gebaut 81
	        

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