Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1974) (74)

1968.41 Bei der Überschichtung durch Ausländer lässt sich historisch eine Verschiebung von einer bürokratischen Überschichtung im 19. Jahrhundert zu einer technokratischen und akademischen im 20. Jahr- hundert feststellen. Hier muss noch eine Gruppe von Ausländern erwähnt werden, die nicht aus wirtschaftlichen, sondern aus politischen Gründen ins Land kamen. Liechtenstein bot, nachdem es die das Land in den Napoleoni- schen Kriegen überflutenden, bettelnden Flüchlinge weitergewiesen hatte,42 sporadisch politischen Flüchtlingen Zuflucht. So fanden im Gefolge des schweizerischen Sonderbundskrieges Flüchtlinge der kon- servativen Partei Ende 1847 Aufnahme, und der konservative Journalist Joseph Mettler hielt sich 1849 und 1850 in Gamprin auf.43 Die Frage, wieviele und was für Flüchtlinge im Laufe des Ersten und vor allem des Zweiten Weltkrieges in Liechtenstein Asyl fanden, ist mit Ausnahme der am Ende des Zweiten Weltkrieges in Liechtenstein internierten 494 Russen44 noch nicht untersucht. Ob Liechtenstein ähnlich wie die Schweiz im Zweiten Weltkrieg von Ausländern für politische und nachrichtendienstliche Tätigkeit benutzt wurde, wäre ebenfalls noch zu klären. Flüchtlinge aus Ungarn und aus der Tschechoslowakei fan- den 1956, beziehungsweise 1968 Aufnahme. 41 Meusburger, S. 13. 42 Siehe Wanner, JBL 1970, S. 478 ff. 43 Geiger, S. 42. 44 Siehe Claus Grimm, Internierte Russen in Liechtenstein, JBL 1971, S. 41 ff. 32
	        

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