Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1974) (74)

Am 2. Dezember 1974 ist Dr. Emil Vogt, Professor für Urgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich infolge eines Autounfalles gestorben. Prof. Vogt hat sich in Zusammenarbeit mit Dr. David Beck besonders um die Präzisierung der urgeschichtlichen Verhältnisse auf dem Lutzengütle verdient gemacht und die Bedeutung dieses Platzes für die mitteleuropäische Forschung aufgezeigt. Der Historische Verein verliert mit ihm einen für die Urgeschichte Liechten- steins stets interessierten Fachgelehrten und einen uneigennützigen Berater. Der Historische Verein zählt Ende 1974 724 Mitglieder. In Schriftentausch getreten ist unser Verein neu mit dem Stadt- archiv Konstanz und mit dem Stiftsarchiv St. Gallen. Vom Tauschver- kehr zurückgetreten ist das Institut für Landeskunde, Bad Godesberg, Deutschland. Damit steht der Historische Verein mit 123 Partnern im Tausch- verkehr. GRABUNGEN Die Grabung beim Sägaweiher in Nendeln, die auf eine Besiedlung in der frühen Bronzezeit hindeutet, wurde fortgesetzt. Sie konnte aber noch nicht beendet werden, da sich neue Aspekte zeigten. Die Ausgra- bung wurde von Manfred Wanger geleitet. Die Notgrabung, die sich infolge des Strassenbaues bei der Kirche in Bendern aufdrängte, wurde weitergeführt. Es zeigten sich Reste von Wirtschaftsbauten aus dem späten Mittelalter und reichliche Funde mittelalterlicher Keramik. Wenn die Platzgestaltung auf dem Kirchen- hügel in Angriff genommen wird, müssen im Interesse eines Gesamt- bildes der ehemaligen Besiedlung die Beobachtung und Vermessung weitergeführt werden. Die Grabungen und Aufnahmen bei den Pfrundbauten in Eschen, die im Hinblick auf die Baugeschichte der alten Häuser vorgenommen wurden, sind, was die Pfarrhäuser anbelangt, abgeschlossen. Auch hier ergaben sich reiche Funde von Keramik aus dem Mittelalter, die aus einer in Bendern vermuteten Keramikwerkstätte stammen dürften. Neue Probleme entstanden dadurch, dass der Chor der alten Eschner Pfarrkirche angegraben wurde. 187
	        

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