Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1973) (73)

Untat und Strafe DER FUHRMANN UND DER GEIST 1 Ein Mann aus Mäls fuhr eines Abends mit seinem Fuhrwerk von der Steig herunter heimzu. Plötzlich rollte sein Gefährt immer schneller und es blieb so, auch als er die Bremse angezogen hatte. So ging es dreimal, da sah der Mälsner einen Mann, der die Bremse wieder auf- drehte, und er schimpfte mit ihm. Es war aber ein Geist, und der sagte: «Ich lasse dich in Ruhe, wenn du nachts um zwölf wieder herkommst.» Obwohl er es versprochen hatte, schlief der Fuhrmann um Mitternacht längst in seinem Bette. Da holte der Geist ihn heraus, und sie gingen miteinander der Steig zu. Als sie bei der Stelle angelangt waren, wo der Geist verschwunden war, befahl er dem Mälsner: «Setze die Markpfähle wieder an die alten Stellen!» und er zeigte sie ihm. Nachdem es geschehen war, rief der Geist erleichtert: «Nun bin ich erlöst». Acht Tage später aber starb der Fuhrmann. EIN GEISTERHUND 2 Ein Bauer in Balzers war ein Markpfahlversetzer. Er wurde krank und starb nach langem Leiden. Am nächsten Tag war sein Freund, ein Feldmauser, auf einem Acker beschäftigt. Da wurde er plötzlich am Hosenbein gezupft, und als er sich ängstlich umsah, stand ein Hund vor ihm, der ihn zu einem Markpfahl zog. Der Mann wollte zuerst nicht folgen, aber als das Zup- fen nicht aufhörte, versetzte er doch den Pfahl. Als es geschehen war, verschwand der Hund durch den Boden hin- unter und wurde nie mehr gesehen. DER GEIST AUF ROFENBERG 3 Zwischen Rotenberg und dem Schneller, wo früher die Eschnerburg 235
	        

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