Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1973) (73)

auch die von Maienfeld, zumal der Schulmeister von Maienfeld am 11. Mai 1437 zusammen mit Albrecht Vaistli d. Ä. genannt wird.19 Auf Feldkirch deutet freilich die Beobachtung, dass sich Albrecht Vaistli gemeinsam mit den Feldkircher Bürgersöhnen Hugo Zoller und Ulrich Ellenbog im Wintersemester 1452/53 in Heidelberg immatrikuliert. Er wird hier am 16. Januar 1455 zum Bakkalar der freien Künste (der via moderna) und am 17. März 1457 zum Magister artium graduiert.2" Nach einer Urkunde vom 17. August 1464 bestellt Georg Vaistli seinen Bruder Magister Albrecht Vaistli und den Churer Domherrn Johann Gabler zu Prokuratoren betreffend seinen Verzicht auf das Kanonikat und die Pfründe in Chur.21 Am 20. Juni 1469 begegnet uns Albrecht Vaistli als Kanoniker in Chur; er stirbt vor dem 26. November 1477 als Inhaber einer Kaplanei der Kathedrale in Chur.22 Dieser in allen seinen Stufen klare Bildungsgang von Albrecht Vaistli lässt sich für Georg nicht belegen, obwohl wir ihn ebenso oder doch ähnlich erwarten würden. Allerdings nennt sich Georg Vaistli nie Ma- gister, so dass anzunehmen ist, dass er diesen Grad auch nicht erlangt hat. Vielleicht hat Georg Vaistli in Italien studiert, vielleicht aber auch innerhalb kirchlicher Institutionen im engeren Sinne seine Ausbildung erlangt; seit 1446 wird er stets als Kleriker bezeichnet.23 Auf jeden Fall hat Georg Vaistli eine höhere Bildung genossen. Er spricht und schreibt Latein, wie die von ihm ausgestellten Urkunden zeigen. Er verfügt weiters über eine gewisse juristische Bildung, die Vorbedingung für die Zulassung zum Notariat war. Vaistli war sowohl von kaiserlicher Gewalt kreierter Notar als auch Notar des Hofes zu Konstanz. Wurde diese Kreierung von einer fachlichen Prüfung abhän- gig gemacht, so galten für das letztere Amt die Bestimmungen der 19 Vgl. oben und Anm. 15; ich wage es nicht, diese Urkunde so zu interpre- tieren, Schulmeister von Maienfeld auf Albrecht Vaistli selbst zu beziehen. Der Text Hesse eine solche Interpretation vielleicht zu; Albrecht Vaistli nimmt aber einen höheren sozialen Rang ein, weswegen man ihn schwer- lich mit dem Schulmeister identifizieren kann. 20 Ludewig (vgl. Anm. 2), S. 35, Nr. 24; Oskar Vasella, Ergänzungen zu Ludewigs Verzeichnis der Vorarlberger Studenten, Montfort 3, 1948, S. 104, Nr. 28. 21 Urkunde vom 17. August 1464 (vgl. Anhang Nr. 7). 22 Vasella (vgl. Anm. 20), a. a. O. 23 Urkunde vom 14. Februar 1446 (vgl. Anhang Nr. 1). 220
	        

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