Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1973) (73)

wenn auch das Land Vorarlberg an die Schweiz angeschlossen werde, und sie verwies auf die Schwierigkeit der Grenzbewachung «mit Rück- sicht auf die ausgesprochene Schmuggelgewohnheit der Liechtensteiner». Tatsächlich hat die Vorarlberger Frage den Fortschritt von Verhand- lungen in der ersten Phase verzögert. Am 11. Mai war in einer Volks- abstimmung mit 80 Pozent der abgegebenen Stimmen die Landesregie- rung aufgefordert worden, Anschlussverhandlungen mit der Schweiz aufzunehmen. Landeshauptmann Dr. Ender wurde beauftragt, nach Paris zu fahren und dort bei der Friedenskonferenz die Wünsche der Vorarlberger vorzutragen, aber er wurde nicht zugelassen, und der Friedensvertrag von St. Germain zwischen den Alliierten und Österreich vom 10. September bestimmte die Grenzen des neuen Staates im heuti- gen Umfange. Es ist festzuhalten, dass Vorarlberg den politischen An- schluss an die Schweiz im Sinne eines neuen Kantones anstrebte, wäh- rend sich die Verhandlungen unseres Landes immer nur auf einen Zoll- und Wirtschaftsanschluss bezogen. Unverkennbar ist, dass die trei- bende Kraft in Richtung Schweiz Dr. Wilhelm Beck gewesen ist. Am 14. Juni gab er im Landtag folgendes Votum ab: «Wir klam- mern uns immer an die alten Zu- stände . . . Das Zollvertragsver- hältnis sollte sofort gelöst wer- den.» Er beantragte, darüber zu debattieren, was zu tun sei. Von hiesigen offiziellen Stellen aus neige man immer noch betreffs Zollanschluss nach Österreich. Die Angelegenheit wurde der Fi- nanzkommission zur Beratung übergeben. In einer Artikelserie der von ihm redigierten Zeitung «Oberrheinische Nachrichten» legt Dr. Beck die Gründe dar, die Landtagspräsident und Landtagsabge- 
für 
einen Vertrag mit der Schweiz ordneter Dr. Wilhelm Beck, Initiator sprechen, der «eine der 
Schick- des Zollanschlusses an die Schweiz salsfragen unseres Volkes» sei, 14
	        

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