Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1973) (73)

Errichtung und der Betrieb eines solchen Senders eine teure Angele- genheit und der notwendige Aufwand stünde «in keinem Verhältnis zum Erfolg. So bliebe . . . nur der Weg übrig, mit einem benachbarten Sender ein Übereinkommen abzuschliessen, das den Bedürfnissen des Fürstentums Liechtenstein bestimmte Zeiten für seinen eigenen Sende- dienst einräumt.» Auf Grund des Postvertrages schlug Dr. Deuring vor, mit dem schweizerischen Landessender eine solche Regelung zu treffen und durch «seltene, aber gute Darbietungen, die schon ihrer Art nach aus der grossen Masse der Radiosendungen hervorstechen müssten» Werbung für Liechtenstein zu machen. Solche Sendungen «würden ihren Zweck erfüllen, ohne grosse Geldmittel in Anspruch zu nehmen».22 Regierungschef Hoop aber wollte nicht, dass Liechtenstein Anhäng- sel eines anderen Senders würde, die Idee eines eigenen, liechtensteini- schen Senders hatte ihn bereits fasziniert. Daran änderte auch der acht Tage später eintreffende, negative Bericht aus Bern nichts. II. KONKRETE ANGEBOTE 1. Neue Kontakte mit der IBC Als Regierungschef Dr. Hoop nach einem Vierteljahr noch immer ohne die von Dr. Berger zugesicherte Stellungnahme aus London war, schrieb er auf Veranlassung von Frau Gerta von Einem23 an A. E. Leo- nard von der International Broadcasting Corporation (IBC) in London.24 Nun reagierte die IBC wieder. Leonard schlug den Bau eines kleinen Senders mit einer Leistung von 1kW vor, der nur auf die Bedürfnisse der liechtensteinischen Hörer abgestimmt wäre. Ausserdem bat er die Regierung, bei der Generaldirektion der PTT anzufragen, ob nicht die Benutzung einer Gemeinschaftswelle 222,6 oder 209,9 Meter möglich sei.25 22 LRA 158/56, Schreiben Deuring an Hoop v. 26. 3. 36. 23 Baronin Gerta von Einem war eine gemeinsame Bekannte von Regierungs- chef Dr. Josef Hoop und von A. E. Leonard von der IBC. Sie griff in der Folge mehrfach in die Verhandlungen zwischen der Regierung und der IBC ein und versuchte aus ihrer Bekanntschaft zu Dr. Hoop Nutzen für die IBC zu ziehen. 24 LRA 158/56, Schreiben Hoop an Leonard v. 4. 8. 36. 25 LRA 158/56, Schreiben Leonard an Hoop v. 25. 8. 36. 122
	        

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