Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1973) (73)

die Wünsche seiner Besucher mit und kündigte ihm den Besuch Dr. Bergers in Vaduz an. Das Schreiben, das ihm seine Besucher überbracht hatten, leitete er gleichentags mit folgendem Vermerk nach Vaduz weiter: «Seine Durchlaucht der Landesfürst wünschen nach Prüfung der in Betracht kommenden Umstände im Interesse des Landes eine wohlwollende Be- handlung und ersuchen über die weitere Entwicklung am laufenden gehalten zu werden.»10 Am 12. März 1936 sprachen Bourbon-Parma und Berger bei Regie- rungschef Hoop vor, der nun erstmals genaueres über die Pläne der International Broadcasting Corporation (IBC) hörte. Sie hatte die Ab- sicht, in Liechtenstein eine .kleine Station mit einer Leistung von etwa 5 Kilowatt oder weniger zu errichten. Trägerin sollte eine Aktiengesell- schaft mit einem Kapital von 160'000 Franken sein. Der Sender wollte ein kulturelles Bedürfnis erfüllen und sollte nationalen Charakter ha- ben. Die Ausstrahlung von Reklame war nicht vorgesehen.11 Von Vaduz aus begaben sich Bourbon-Parma und Berger nach London, wo sie zusammen mit ihren Auftraggebern ein kurzes Expose mit dem Titel «Argumente für die Aufstellung eines Senders in Liech- tenstein» verfassten und an den Regierungschef sandten. In diesem Expose wird darauf hingewiesen, dass die schweizeri- schen Sendungen der Berge wegen nur schlecht empfangen werden können und die Hörer deshalb «vor allem auf die Wiener und die deutschen Sendungen angewiesen sind, Sendungen hinsichtlich deren der Regierung von Liechtenstein jede Kontrolle fehlt». Während zudem zum Empfang dieser entfernten Sender ein teures Gerät notwendig sei, könne ein eigener Sender «auch mit billigsten Kristallempfängern empfangen werden». Dies begünstige eine Steigerung der Hörerzahl und gebe der Regierung die Möglichkeit, durch den Sender «über das rascheste Verbindungsmittel mit der eigenen Bevölkerung zu verfügen». Schliesslich diene der Sender auch zur Hebung und Festigung des Nationalgefühls und zur kulturellen Bildung. «Im übrigen» — so schloss 10 LRA 158/56, Schreiben Martin an Hoop v. 3. 3. 36. 11 LRA 158/56, handschriftliche Notiz Hoops auf der Rückseite eines Tele- gramms von Bourbon-Parma v. 11. 3. 36. 118
	        

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