Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1972) (72)

10 Weingärten (524 KL), 14 Äcker (4150 KL), 41 Wiesen (18014 Kl.) und 21 Streumähder (10865 KL), also insgesamt 33'925 Kl. eigenen Boden.221 — Ein Bürger mit 1353 fl Steuervermögen besass einen Garten (600 KL), 13 Weingärten (593 KL), 26 Äcker (6657 KL), 24 Wiesen (8314 Kl.) und 21 Streumähder (6105 KL), also total 22'269 Kl. eigene Grundstücke.222 •— Ein anderer Bürger mit 777 fl Steuervermögen hatte als Eigengut: 1 Garten (21 KL), 5 Weingärten (325 KL), 9 Äcker (2465 KL), 16 Wiesen (6560 Kl.) und 5 Streumähder (1620 KL), also insgesamt 10'991 Kl. Bo- den.223 —• Einer der weniger gut bemittelten Bürger (294 fl Steuerver- mögen) hatte 3 Gärten (137 KL), 22 Äcker und Wiesen (3029 KL), sowie 6 Streumähder (984 KL), somit total 4150 Kl. Eigengut.224 Einer von den 37 Steuerzahlern mit weniger als 100 fl Steuervermögen besass beispiels- weise neben Haus und Stall lediglich ein Gärtchen von 10 Kl. Fläche.225 Eine weitere Auswertung der Steuererklärungen von 1808 ergibt, dass in Schaan 7 Landwirte mit durchschnittlich ca. 20'000 KL; 40 Landwirte mit durchschnittlich ca. lO'OOO Kl und 70 Landwirte mit durchschnitt- lich ca. 5'000 Kl. eigenem Boden wirtschafteten. 37 Kleinbauern oder Gewerbetreibende mit landwirtschaftlichem Nebenerwerb hatten nur sehr wenig oder gar keinen Privatgrund. 1808 nutzten 137 der 154 Schaa- ner Haushaltungen noch je 100 Kl. ausgeteilten Gemeindeboden.226 Somit ergibt sich für die Gemeinde Schaan zu Beginn des 19. Jahrhun- derts folgende Verteilung des Agrarlandes: Boden in Privatbesitz ca. 940'000 Kl Zur Nutzung ausgeteilter Gemeindeboden ca. 13700 Kl gemeinsam genutzter Gemeindeboden ca. 2'100'000 Kl (Weideland, Rheinauen, Riede) Angesichts einer solchen Verteilung des Privatbodens und des gesam- ten Agrarlandes wird die Bedeutung des ausgedehnten Gemeinbesitzes für den Grossteil der Bauern besonders deutlich. — Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in Liechtenstein neben einigen grösseren Land- wirtschaftsbetrieben fast ausschliesslich nur Zwergbetriebe mit wenig eigenem Boden. Ein beträchtlicher Teil der Familien hatte weniger als 221 a. a. O.; Fidel Thanner, Haus-Nr. 107. 222 a. a. O.; Anton Beck, Haus-Nr. 11. 223 a. a. O.; Johannes Kaufmann, Haus-Nr. 18. 224 a. a. O.; Josef Frommelt, Haus-Nr. 38. 225 a.a.O.; Josef Konrad, Haus-Nr. 33, Wagner. — Konrad hatte ein Steuer- vermögen von 27 fl. 226 HKW L 2 - 13, 13. o. D. (1806). «Verzeichnis über die seit dem Jahre 1792 bei den Gemeinden zu Balzers, Triesen, Vaduz und Schaan, von der Rheinaue successive an die Gemeindsglieder zugetheilt, sofort neu auf- gerissene und urbar gemachten Stücke.» 145
	        

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