Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1971) (71)

Am 28. August 1965 nahm Landesvikar und Kanonikus J. Tschuor die Einweihung des Brückenwerkes vor. Bei diesem Anlass sprachen Landammann Dr. Scherrer namens des Kantons St. Gallen und Regie- rungschef Dr. Gerard Batliner für das Fürstentum Liechtenstein. Am 25. November 1967 erfolgte der Anschluss der Strasse Bendern- Gams an das Netz der Nationalstrasse 13, an welchem Tage zugleich das Teilstück Oberriet-Haag durch Landammann Edwin Koller dem Verkehr übergeben wurde. Die Fahrzeiten in den Bodenseeraum ver- kürzten sich damit nicht unwesentlich. 2. Die Zufahrten zu den Rheinfähren und den Rheinbrücken Die Zufahrt zur Rheinfähre, welche die Statthalter des Klosters St. Luzi als öffentliche Landstrasse oder «via regia» bezeichneten, führte eh und je von der Au — um die Hub — hinauf zum Pfarrhaus und dem nebenanliegenden «Wachthaus». Von dort aus gings wiederum bergab und wieder bergauf (Richtung Rofenberg). Aller Grund und Boden ent- lang des Weges, von unten (beim Gatter) bis hinauf, gehörte dem ge- nannten Kloster. Jenen Weg, der nach den Angaben des klösterlichen Statthalters mehr einem alten Holzweg und einer «Wasserfurch» glich, nahmen sowohl Heu- und Weinwagen als auch Saumpferde. Diese schlugen jährlich «den tausend nach» den Weg von und nach Feldkirch ein, rissen zuweilen die Zäune durch, frassen sich in den Wiesen satt und richteten auch sonst unter anderem «Gewäx» erheblichen Schaden an. Diesen Übelständen wollte das Kloster durch die Anlage einer neuen, geradewegs von unten nach oben führenden und mit Mauern besäumten Strasse begegnen. Diese wurde alsdann (wohl etwa um 1707 — 1708) gebaut. Die Gemeinden Bendern, Eschen, Gamprin und Ruggell wollten sich indes mit dieser Strassenführung nicht abfinden. Sie erkannten, dass es schier unmöglich sei, mit zwei Pferden einen geladenen Wagen heraufzubringen; der alte Weg sei nicht so «gäch» und «stotzig» gewesen. Die klösterlichen Beschwerden wollten auch nach dem Jahre 1711 nicht abreissen, woraus man den Schluss ziehen darf, dass die Bauern nach wie vor den alten Weg benützten. Übrigens verläuft heute noch die Strasse auf jener Route. Damals gelangte man von der Hubstrasse direkt, also ohne Zwi- schenbrücke, zur Rheinfähre. Die Esche mündete nämlich zu jener Zeit bei Bendern direkt in den Rhein. Die Situation änderte sich in dem 135
	        

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