Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1907) (7)

— 9 — Schellenberg erscheint um 1170 als Zenge für das Kloster Messen ^). Derselbe war einige Jahre nachher in Schäftlarn Zeuge, bei welcher Gelegenheit 
er sich Sohn des Friedrich v. Schellenberg nennt und von seinem Vetter Ernst und seiueu Hörigeu Richer und Friedrich begleitet war^). Dieser Heinrich, der erste seines Namens im 
Jsartal, soll nun der Erbe von Hohenburg und Tölz gewesen sein, 
und sich später auch Heinrich von Töllenz genannt haben ^). Die Hohenburg liegt der Burg Schellenberg gegenüber an der Jsar, Tölz mehr stromabwärts. Richer v. Hohenburg war Domherr in Brixen und Bischof daselbst, wo er die durch Brand zerstörte Kathedrale neu erbaute. Von 1180—1265 gehörte die Hoheuburg den Edlen v. Tölz. Zwischen 1200 und 1218 finden wir noch erwähnt: Wernher und Ludwig v. Schellenberg ^). Dann verschwindet dieser Name aus jener Gegend. Die Burg ist mit vielen anderen Burgen des Jsarwinkels im Mittelalter untergegangen, wahrscheinlich bald, nachdem sie von dem Geschlechte, das von ihr den Namen hat°), verlassen worden war. Diese Feste Schellenberg kommt seit dem 11. Jahrhundert auch vor unter dem Namen Neuburg. Unter diesem Namen wird sie noch im 15. Jahrhundert erwähnt und noch im Jahre 1593 als Vogtei des Klosters Tegernsee. Die Hohenburg mit Zubehör war Lehen vom Bistum Freising. Der vorher erwähnte Heinrich v. Schellenberg war nach dem Aussterben derer von Hohenburg Erbe von Hohenburg und Tölz. Er soll die Burg zu Tölz erbaut 
und sich dann auch von derselben genannt habeu. Er erscheint als Heinrich v. Töllenz, Hsimicius ?c)1oll2Ärs (1185), Hsinrious äe 1olsn?s (1192), Leirir. 1u2sr und auch als ^o1u?sr Äs Hobsudm-o. Er starb um 1230 ') Klon. L. VIII. S. IL3. 2) Nov. ö. VIII. S. 482. Westermayer 1. o. 37. 4) Zlon. L. VIII. 486 und XXXI. 481. ") Der Name Schellenberg ist vom althochdeutschen soslo, mittelhoch- deutschen 8obslol> oder solisl abzuleiten. So hieß der jetzt ausgerottete Bock- Hirsch oder Schelhirsch. Loow oder solisllo hieß auch der Hengst. Die früher versuchte Ableitung von 8ea1ämont ist abzuweisen.
	        

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