Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1907) (7)

— 25 Wahrscheinlich blieb und starb die Tochter Anna unvermählt oder doch kinderlos, da weder von ihrem Manne, noch von ihren Kindern oder deren Vormund die Rede ist. Jung konnte sie ohne Zweifel uicht mehr sein. Jedenfalls kam wenigstens teilweise das Vermögen Marquards an die Tumben. Die Vogtei der Kreuz- lingischen Besitzungen in Vorarlberg lag nach Marquards Tode in den. Händen des Swigger Tumb )̂ v. Neuburg, was wohl nicht der Fall gewesen wäre, wenn Marquard einen Sohn gehabt hätte. Dieser hätte dieses einträgliche Amt mit geringer 
Mühe selbst ver- walten können. Am 29. August 1294 konnten Friedrich und Swigger die Tnmben dem Eberhard v. Koblach aus den Erträg- uisseu der Rheinfähre bei Gamprin jährlich 10 Schilling Pfennig und 6 Schäffel Hafer" für gewisse Güter in Montigeln abtreten Warum saß uuser Marquard aber zu Neuburg? Jedenfalls, weil dort die Besitzungen seiner Frau lagen; vielleicht auch, weil die kleine Burg Schellenberg nicht für die ganze Familie hinlänglich Raum bot; vielleicht auch, weil 
er sich mit den anderen Gliedern seines Hauses dadurch entzweit hatte, daß er extrem hohenstaufisch gesinnt war, während die ältere Linie, befreundet mit dem Kloster Psäfers, aus päpstlicher Seite stand. Dieses Verhältnis war da- mals häufig. Bei Würdigung aller dieser Umstände scheint mir Folgendes das Annehmbarste zu sein: Marquard v. Schellenberg heiratete eine Tochter des Albert Tumb mit Namen Jta. Als Tochtermann Werts nahm er an der Familienangelegenheit zu St. Gerold im Jahre 1227 Anteil. Als die Familie Tumb die Neuburg bezog, ließ 
er sich ebenfalls bleibend dort nieder, wohl weil er auch am Baue der Burg An- teil hatte. Daher 
er sich auf seinem Siegel „v. Neuburg" aber uicht „Tumb" nannte. Er hatte nur eine Tochter, die kinderlos blieb uud vou den Tumben teilweise wenigstens beerbt wnrde. ZSsmair Jos. Die Neuburg und Geschichte der Ritter Thumb v. Neuburg im 19. Rechenschaftsbericht des Ausschusses des Vorarb. Museum?- Vereins Jahrg. 1379, S. S30. 2) Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins B. X, S, 4lS.
	        

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