von einem Kreuzgewölbe — muss offen bleiben. Der erhaltene Ansatz lässt beide Möglichkeiten zu. Der Zugang führte von Osten her (und nicht, wie in der Skizze von 1901 eingezeichnet, von Süden). Die Zufahrt hatte nordseitig eine Bö- schung, die möglicherweise durch Trockenmauerwerk abgestützt war. Spärliche Überreste lassen diese Vermutung zu. Die Westmauer zeigt einen Ausbruch, der — wie auch das Loch in der Nordmauer — bei der Grabung von 1901 entstanden sein dürfte. Unter der Südmauer liegt eine Bestattung (s. «Zusammenfassung»). BESTATTUNGEN Bestattungen in primärer Lage befanden sich westlich, südlich und östlich der Kapelle in Tiefen von ca. 30 cm bis 200 cm. Einzelne Skelett- fragmente kamen auch auf der Nordseite zutage. Schädelkalotten, Arm- und Beinknochen lagen an einigen Stellen unter dem Fundament der Umfassungsmauer. Dies bestätigt die schon früher gemachte Beobach- tung, dass die Mauer jünger als der Friedhof ist. Die Gräber waren ohne Beigaben und Sargspuren und zeigten, ab- gesehen von einer Ausnahme, nach Osten. FUNDE Die bei der Ausgrabung gemachten Funde waren ohne grosse Be- deutung. Sie lagen nicht in einer Schicht, sondern fanden sich auf dem ganzen Plateau mit neuerem Material gemischt. Es handelt sich um Türbeschläge aus Eisen, Reste von Schlössern, Nägel, einen Sporen, eine kleine Zierscheibe (14. Jh.). Eine Silbermünze5 lag auf der alten Pflästerung vor der Kirchtürschwelle, eine zweite6 wurde beim Ab- bruch der Chortreppe gefunden. 5 Tiroler Groschen des Erzherzogs Ferdinand Karl (1632 — 1662) von 1647. 6 Heller, 14. Jahrhundert, aus Schwäbisch Hall oder eine zeitgenössische Nachahmung. (Die Bestimmung der Münzen besorgte Dr. des. H. U. Geiger, Schweiz. Landesmuseum, Zürich). 272