Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1968) (68)

Bildstöckchen auf «Hennawiebiis Boda», Triesen (Abb. 17). Auf 
Abb. 17 «Hennawieblis Boda» 
Dieses Bildstöckchen befindet sich kurz oberhalb Triesen, in einer Kurve der Strasse nach Triesenberg, enthaltend eine auf Holz gemalte Muttergottes - Kopie von Murillo. Seine Errichtung dürfte auf eines der Pestjahre zurückzuführen sein, wie eine mit diesem «Kappile» zusam- menhängede Begebenheit zu bewei- sen scheint: Als im Tale wieder ein- mal die Pest wütete und sich dabei in Triesen besonders viele Opfer holte, die Triesenberger von dieser grossen Geissei der Menschheit aber verschont blieben, dachten sich einige Triesner, dass es den Bergern auch nicht besser gehen sollte. Wäh- Triesen rend sie noch auf einer Hausbank im Triesner Oberdorf beratschlagten wie man die Pest auch den bisher verschont gebliebenen Nachbarn auf den Hals schicken könnte, sah einer auf der Strasse den herum- streunenden Hund eines Triesner- bergers. Sogleich war ein teuflischer Plan gefasst. Der am Triesenberg entlaufene Hund wurde eingefan- gen, es wurde ihm ein Hemdfetzen eines am gleichen Tage an Pest ver- Zu Abb 17 storbenen Triesners an den Hals ge- bunden, worauf er mit Schlägen und Steinwürfen wieder in Richtung Triesenberg gejagt wurde. Der Hund soll jedoch nur bis zur Stelle, wo heute das Bildstöckchen auf «Hennawiebiis Boda» steht, gekommen und dort verendet umgefallen sein. So blieben die Triesnerberger für dieses Mal von der Pest ver- schont. 149
	        

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