Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1968) (68)

So fanden dank verständiger Pfarrherren sowohl in Vaduz wie in Mauren wertvolle Bildwerke in die für sie zuständige Pfarrkirche zu- rück, nachdem sie früher einmal aus den Kirchen entfernt und in Weg- und Wiesen-«Kappile» verstellt worden waren. Während der letzten 20 — 30 Jahre wurden in verschiedenen Ge- meinden unseres Landes nicht nur einige Bildstöckchen renoviert, son- dern auch noch eine ganze Anzahl neu erstellt, dies vor allem in den Gemeinden Triesenberg und Vaduz. So in Triesenberg bei H.-Nr. 49 auf Leita-Wies: Im Jahre 1937 ver- unfallte der dortige Hausbesitzer beim Strassenbau auf Rotenboden. Seine Frau versprach ein «Kappile» für den Fall einer guten Genesung. Diese trat ein; und nachdem der Verunfallte selbst Maurer war, erbaute er dann an seiner Gartenmauer das heutige Bildstöckchen. Befreundet mit einem damals in Vaduz tätigen Kunstmaler aus Wien, Lambertus Bauer, malte ihm dieser in sein «Kappile» ein Madonna-Bild. Ungefähr zur gleichen Zeit ent- stand das Bildstöckchen «i Süttiger- wies» am Triesenberg. Die Frau war schwer erkrankt und weilte während Jahren in einem Sanatorium. Der gläubige Ehemann liess das «Kap- pile» (Abb. 6), enthaltend das Bild Mariens mit den sieben Schwertern, erstellen. Im Gschind, ebenfalls in der Ge- meinde Triesenberg, befindet sich ein seltenes Exemplar eines Bild- stöckchens. Es handelt sich um ein Bildstöckchen mit zwei getrennten Nischen unter einem Dach. Zwei Brüder bewohnen ein Doppelhaus. Der eine erkrankt schwer. Fast zur selben Zeit erkrankt die Tochter des anderen Bruders. Der schwerkranke Bruder verspricht in seiner Not bei Genesung ein «Kappile» zu Ehren der Muttergottes. Die Mutter der bei- den Brüder, eine Verehrerin des hl. Antonius von Padua, verspricht ein 
Abb. 6 «I (in der) Süttigerwies», Triesenberg 138
	        

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