Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (67)

prähistorisch und historisch überaus bedeutsame Gutenberg (s. Karte 1 : 10 000). Das dort gefundene Rössenergefäss28) sowie die spätlatene- zeitlichen Figurenfunde 
2!)) machten Gutenberg als archäologischen Fundplatz bekannt. Was die Funde aus römischer Zeit betrifft, so ver- weise ich auf die Publikationen Hild's.30). Es gelingt in Balzers, für die römische Zeit eine fast lückenlose Kontinuität nachzuweisen. Die frühe- sten zwei Münzen vom Gutenberg datieren aus den Jahren 46 — 42 v. Chr.; die jüngste römische Münze vom Gutenberg ist eine Klein- bronze Gratians (375 — 383 n. Chr.).31) Von insgesamt 51 datierten Münzen aus Balzers entfallen 25 auf die erste Hälfte des 4. Jahrh.; etwa 30 Münzen aus Gutenberg sind verloren gegangen.32) Neben den Münzfunden aus römischer Zeit vermerken die Grabungsberichte ver- schiedene Bronzegegenstände Keramik aus mittel- und spätrömischer Zeit,33) Siedlungsreste, darunter einen Abwasserkanal und gemörteltes Mauerwerk. '-") Merhart v. Gero, Rössener Gefäss vom Gutenberg, JHL 1936, 23 ff. -' •>) Merhart v. Gero, Vor- und frühgesch. Funde von Gutenberg-Balzers 1932/1933, Die figürlichen Bronzen, JHL 1933, 27 ff. 30) Hild Adolf, Vorgesch. Funde von Gutenberg-Balzers, JHL 1932, 15 ff.; der- selbe, Vor- und frühgeschichtliche Funde von Gutenberg-Balzers 1932/1933, 1933, 11 ff.; Derselbe, Vor- und frühgesch. Funde zu Balzers, JHL 1930, 79 ff.; derselbe, Vor- und frühgesch. Kleinfunde im Gebiete des Schlosses Guten- berg, JHL 1930, 107. 31) Frommelt Anton, l. c, 1937, 73 ff. (mit weiterer Literatur); derselbe, Römi- sche Münzfunde in Liechtenstein 1950, 85 f.; Hild A., 1. c, 1930, 86; derselbe, 1. c, 1933, 22 f. 32) Herr Ing. Peter Rheinberger und Dr. med. Rudolf Rheinberger teilten mir mit, dass in den Jahren um 1930 ca. 80 römische Münzen vorhanden waren. Als die Familie Rheinberger das Schloss Gutenberg bewohnte, hätte sie nach Gewittern öfters am Schlossberg Münzen abgelesen. — Die gleiche Konzen- tration der Münzen auf die Jahre 335 — 350 wurde auch auf Krüppel ober- halb Schaan festgestellt, vgl. Kellner Hans-Jörg, Die Kleinfunde aus der spät- römischen Höhensiedlung «Auf Krüppel» ob Schaan, 53 ff., 61 ff., 73. 33) Hild A., 1. c, 1930, 83, 85 f., 107; derselbe, 1. c, 1932, 25; derselbe, 1. c, 1933, 16, 21 f., 24. 50
	        

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