Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (67)

Nordöstlich des Winkels soll am 18. April 1867 bei der Anlegung des Pfarrhaus-Weinbergs ausserhalb der Gartenmauer eine Münze Kaiser Diocletians (284 — 305) gefunden worden sein.21) Beim Kanalbau in den Jahren 1932 und 1933 wurde etwa 220 m südlich der Brücke im Winkel ein römisches Grab aus dem 3./4. Jahr- hundert ausgegraben und zur Ausstellung im Liechtensteinischen Lan- desmuseum bereitgestellt. Als Beigaben werden Bronzefibel, Messer und Gürtelschnalle erwähnt. Das Grab lag 2.30 m tief im Lettengrund ausgestochen und war längsseitig mit gespaltenen Prügeln verkleidet und durch ein behauenes Brett abgedeckt, während das Fussende eine Steinstellung markierte.22) Ebenfalls beim Kanalbau kamen in noch weiter südlicher Richtung Sigillata mit Rädchenverzierung und in 2.60 m Tiefe Rinderknochen ans Tageslicht.23) Die Funde passen gut zum Bestand des Winkels. In unmittelbarer Nähe der diesjährigen Grabungsstelle im Winkel, 6 m südlich der oft genannten Brücke, stiess man beim Kanalbau 1933 in einer Tiefe von 2.20 m auf römisches Mörtelmauerwerk von 80 cm Dicke und 1 m Höhe, das den Kanal rechtwinklig überquerte. Nach Süden war eine gleiche Mauer auf einer Strecke von 5.60 m verfolgbar. Diese Mauern fassten eine Steinpflästerung ein, auf der ein Hypokaust- pfeiler aus Sandstein lag. Verschiedene Mauertrümmer umlagerten die Mauerzüge. Als Begleitfunde werden eine nicht genannte Zahl von Scherben und ein Bronzetrichter erwähnt.24) Wir haben versucht, in einem Übersichtsplan die damaligen Funde in die Grabung von 1967 einzuordnen (s. Beilage, Übersichtsplan). -') Frommelt Anton, Römische Münzfunde in Liechtenstein, JHL 1937, 74. Die Münze ist verloren gegangen. Bei der Neuordnung des Pfarrei-Archivs wurde nur mehr der Umschlag mit der entsprechenden Notiz gefunden. -•) Rheinberger E., 1. c, 1932, 27. Ein Stück eines behauenen Brettes lag bei der diesjährigen Grabung auf den Mauerresten bei der Meterhöhe 14. Zur ge- nauen Lage des Grabes s. Anmerk. 17 dieser Arbeit. 2S) Rheinberger E., 1. c, 1932, 27. 24) Rheinberger Egon, Römische Baureste in Balzers, JHL 1933, 47 f.; Benedikt Foser (Haus Nr. 10, 12). versicherte mir, die Mauer habe in der Höhe seines Stallfensters den Kanalgrund überquert; das entspräche einer Distanz von 8 m südlich der jetzigen Brücke im Winkel. 47
	        

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