Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (66)

der befestigungsartige Charakter einzelner Gebäudekomplexe hingegen an seine militärischen Dienste in Spanien. Im grossen und ganzen überwiegt an diesen drei Werken italienischer Barock, welcher sich aber schon sehr dem bodenständigen Stil angleicht. Schon vom Beginn seiner Schaffenszeit an zeigt sich in Ospels Kunst ein stark persönlicher Charakter, der von Werk zu Werk immer mehr eine eigene Richtung entwickelt. Dieser ihm typische Wesenszug, der seine Kunst kenn- zeichnet, gestattete es Ospel, neben den Leistungen seiner berühmten Zeitgenossen Johann Lukas von Hildebrandt und den beiden Fischer von Erlach als vollwertiger Architekt hervorzutreten, ja rein stilistisch gesehen, sogar eine Sonderstellung innerhalb der Baukunst des 18. Jahr- hunderts in Wien und Niederösterreich einzunehmen. Die Arbeitsjahre im Dienste des Fürstenhauses bedeuteten für Ospel eine Bewährungsprobe, da er als gänzlich unbekannter Architekt zum ersten Male vor grosse Aufgaben gestellt wurde und von ihrem Ge- lingen sein zukünftiger Ruf als Baukünstler abhing. Dank seiner mehr- jährigen Tätigkeit im Auslande besass er genügend künstlerische Er- fahrung, zu der auch noch sein persönliches Talent hinzukam, um seine fürstlichen Auftraggeber zufriedenzustellen. Die beiden Schlösser sowie die offene und gedeckte Reitschule sind seine frühesten bekannten Werke und zugleich die grossartigsten Bau- ten, die er jemals schuf. In der Folgezeit lässt er sich als freier Gestalter von Schlossbauten nicht mehr nachweisen. Umsomehr ist es daher zu bedauern, dass von den beiden Schlössern nur mehr Feldsberg voll- ständig erhalten geblieben ist. Dieses Schloss zählt heute zu den be- deutendsten Barockbauten des Fürstenhauses und steht als denkwür- diges Beispiel Liechtensteinischen Kunstsinnes vor uns. • 94
	        

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