Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (66)

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts sind als besondere Gäste des Schlosses Mitglieder des österreichischen Kaiserhauses, welche öfters in Feldsberg zu Besuch waren, sowie der König Beider Sizilien zu nennen. In diesem Zusammenhang sei ferner noch auf einen Besuch des österreichischen Staatskanzlers Metternich hingewiesen, der im Jahre 1848 auf seiner Flucht aus Wien nach Feldsberg kam, wo ihm Fürst Alois II. Asyl gewährte. Im September 1876 besuchten Kaiser Franz Josef I. und Kronprinz Rudolf die Stadt Feldsberg. Anlässlich ihres Aufenthaltes auf dem Schloss fanden dort mehrere Tage lang im Theater Vorstellungen statt. Bedeutende Schauspieler liess der Fürst aus Wien kommen, sowie den Kapellmeister und Komponisten Franz von Suppe. Aus der folgenden Zeit sind keine wesentlichen Ereignisse zu nen- nen, die mit dem Schloss in Zusammenhang stehen. Feldsberg blieb weiter der Lieblingsaufenthaltsort der Fürsten. Sein letzter Besitzer war der heute noch regierende Fürst Franz Josef II. von Liechtenstein. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges verlor der Fürst durch Enteignung nicht nur den gesamten Besitz in Feldsberg, sondern auch seine übrigen Schlösser und Ländereien in der Tschechoslowakei. Der Entwurf von Feldsberg Taf. I (Abb. b) Infolge der unfreien Lage des alten Schlosses konnte Ospel bei des- sen Ausbau nicht ungebunden planen. In der Grundrisslösung war er gebunden an den vorhandenen Gebäudekomplex und an das Terrain, welches ein schöpferisches Gestalten nur in beschränktem Masse zu- liess. Die Zeichnung Johann Adam Delsenbachs zeigt den fertigen Ent- wurf von Feldsberg, der aber leider nie ganz verwirklicht wurde. In diesem Entwurf, der in einigen Details vom heutigen Schlosse abweicht, bezieht Ospel die vier Höfe des Vorgängerbaues in die neue Anlage mit ein. Wesentliche Veränderungen zeigen sich nur am Cour d'honneur und dem daran anschliessenden ersten Schlosshof: In die Seitenflügel des Cour d'honneur sind zwei grosse Portale eingesetzt und die Eck- türme des Eingangstraktes vergrössert. Rechts von diesem Hof ist ein Wirtschaftshof angelegt, der begrenzt wird vom Spanischen Stall, der Reitschule und einem Trakt, der die Reitschule mit dem Schloss ver- bindet. Ebenso wie Ospel, fast zur selben Zeit, einen querovalen ersten Hof in Willersdorf plante, entwarf er auch für Feldsberg einen quer- 76
	        

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