Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1967) (66)

Graf Franz Ferdinand (geb. 1738), kaiserlicher Kämmerer und Ge- neral-Feldwachtmeister, war mit Maria Christine Prinzessin von Liech- tenstein verheiratet, einer Tochter des Prinzen Emanuel, der ein Bruder von Fürst Wenzel gewesen ist. Zum ersten Male verbinden sich in die- ser Ehe Haus Liechtenstein und Haus Kinsky. Vier seiner Söhne sind in den Generalsrang aufgestiegen, was wohl eine einmalige Erscheinung in der Militärgeschichte darstellt. Graf Karl (geb. 1766) kämpfte in Ungarn gegen die Türken, in den Niederlanden gegen die Heere der französischen Revolution und auf vielen Schlachtfeldern gegen Napoleon. Offizier durch vier kriegsreiche Jahrzehnte, wurde er Feldmarschall-Leutnant und mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresienordens dekoriert. In den letzten Kampfjahren gegen Napoleon kommandierte er eine Division. Auch Graf Franz Joseph (geb. 1769) wurde Feldmarschall-Leutnant. Graf Christian (geb. 1776) erhielt für seine Taten in den Kämpfen gegen die Franzosen in Oberitalien den Maria-Theresien-Orden, zeich- nete sich in der Völkerschlacht bei Leipzig aus, wurde Inhaber eines Infanterieregimentes und Kommandant einer Artilleriedivision und schliesslich Feldmarschall-Leutnant. Seine umfassenden militärischen Kenntnisse brachten es mit sich, dass er in allen drei Waffengattungen verwendet wurde, und seine Tapferkeit war so bekannt, dass ihn seine Vorgesetzten immer bei der Vorhut einteilten. Graf Anton war der jüngste der Brüder, besuchte die Militärakade- mie Wiener Neustadt und zeichnete sich schon in jungen Jahren als Pionieroffizier in Oberitalien aus, wo er unter stärkstem Artilleriebe- schuss eine Brücke erstellte. In den Feldzügen 1805, 1809 und 1813 nahm er an den Kämpfen gegen Napoleons Truppen teil, wurde 1827 Inhaber eines Infanterieregimentes und 1852 kommandierender General. IN NEUERER ZEIT Die Angehörigen der gräflichen Familie traten in neuerer Zeit kaum in Ämtern und Würden an die Öffentlichkeit. Die Verwaltung ihrer Herr- schaft Chlumec in Böhmen beschäftigte sie, und ihre Vorliebe galt dem Reitsport. 32
	        

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