Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1966) (65)

doch keinen Torkel, und schaute bei einem Türspalt hinein. Drin war es dunkel, aber tatsächlich lief der Torkel. Am nächsten Morgen hatte der Mann, weil er neugierig den Geistern zusehen wollte, einen geschwollenen Kopf, aber der Pfarrer konnte ihm helfen. EIN GEISTERHAUS IN SCHAAN 138 In Schaan stand ein altes Haus nicht weit vom Friedhofe. Oft hat es dort am Abend geklopft, und es hörte sich an, als wenn jemand mit einem Hammer auf Holz schlagen würde. Die Geräusche schienen aus dem Erdboden zu kommen. Auch an den Fensterladen gab es Klopf- zeichen, und nie war jemand zu sehen. Als am Hause ein Anbau vorgenommen wurde, musste man Grab- arbeiten vornehmen. Genau dort, woher das Klopfen gekommen war, wurde ein Skelett gefunden, das dann auf dem Friedhofe beigesetzt wurde. Der Kaplan las Messen für die arme Seele, und das Klopfen war nie mehr zu hören. DER GEIST DES TOTEN SOHNES 139 In Triesenberg starb einmal mit zwanzig Jahren der Sohn einer Familie, die ihn sehr geliebt hatte. Eine ganze Woche lang weinte die Mutter, und sie beteten fast Tag und Nacht. Da erschien er eines Tages bei ihnen zu Tisch, und seinen Angehö- rigen wurde es unheimlich. «Tot ist doch nicht mehr lebendig», sagten sie, als er ein paar Tage lang immer wieder erschien, und sie waren, ganz bedrückt. So gingen sie zum Pfarrer, dass er den Geist des Sohnes aus der Stube verbanne, und er hiess alle aus der Stube gehen. Als der Priester herauskam, sagte er: «Es muss ein Geistlicher kommen, dem man nichts vorhalten kann, ich habe nicht die Kraft über ihn». 103
	        

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