Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1966) (65)

fast um die ganze Welt mit dem Bock zu reisen. Er sei ein Betrüger gewesen und müsse nun büssen. Dann bat er den Bauern, ihm das Tier zu töten. Der nahm ein Messer und stach los, aber er musste den Kampf auf- geben. Der Geist hatte sich schon gefreut, machte jetzt aber ein ganz trauriges Gesicht. Wie Teufel fuhren die zwei Roten ins Tal, und es donnerte wie bei einem Gewitter. DAS KIRCHLEIN AUF MASESCHA 45 Im Kirchlein auf Masescha ist auf einem Seitenalter eine Hand, die nur drei Finger hat. Ein Berger soll alle Tage auf Masescha gefüttert haben, und an den Abenden sei ihm eine Hand erschienen, die drei Finger in die Höhe hob. Einmal fragte er, was das bedeuten solle, da erhielt er die Antwort: «Das Dach der Kirche ist schadhaft,und rinnt, und die Berger haben einen Schwur getan, ihre Kirche in Ordnung zu halten». Nun liessen sie das Dach herrichten, und die Hand erschien nur noch einmal, zum Dank, dass sie gefolgt hatten. Zum Andenken liess man die Hand für die Kirche schnitzen. DERLOCHGASS-SCHIMMEL 46 In Vaduz, nicht weit von der Lochgasse, hatte ein hartherziger, geiziger Bauer sein Anwesen. Nichts war vor ihm sicher, selbst Pferde stahl er und fand immer wieder Abnehmer. Einmal wollte er sogar die Heilige Nacht für sein dunkles Gewerbe benützen, und diesmal ging's über den Rhein. Kurz vor Mitternacht kam er bei einer Kirche vorbei, wo an einem Mauerhaken ein herrlicher Schimmel angebunden war. Ihn losbinden und einen Sprung in den Sattel, war eins. Die Zügel in die Hand, ein leichter Schlag auf die Flanken, und schon- flog das Pferd hellauf 52
	        

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