Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1966) (65)

Als wieder einmal in der Nacht der Teufel hinter dem Steine auf- tauchte, schnaubte das Pferd auf und sprang mit seinem Reiter dem Scherris-Tobel zu. Auf dem Steine, von dem es abgesprungen war, hin- terliess es den Abdruck eines Hufes. Das ist der «Füllitritt». DIE GELDSUCHER AUF GÜDIGEN 10 Auf Güdigen wollten einmal sieben Männer durch ein gewisses Ge- bet und abergläubische Zeremonien Geld vom Teufel erlangen. Sie sollten drei Tage und drei Nächte nicht reden, nicht schlafen, nicht essen noch trinken. Als sie ihren Hokuspokus getrieben hatten, kam richtig der Teufel mit einem Sack voll Geld über einen Baum herunter, stellte den Sack hin und erklärte, der Siebente müsse mit ihm. Als er anfing abzuzählen, sprangen alle durcheinander, denn keiner wollte der Siebente sein. Da machte der Teufel, dass sich keiner mehr von der Stelle bewegen konnte, bis auf einen, dem seine Stiefmutter ohne sein Wissen etwas Geweihtes in den Kittel genäht hätte. Dieser holte zuerst den Pfarrer von Mauren, der aber ging nur mit zur Grenze, da sich die ganze Be- gebenheit auf Eschner Gebiet abspielte. Nun wurde der Pfarrer von Eschen geholt. Der Teufel warf ihm vor, er habe als Student einmal für zwei Kreuzer Brot gestohlen. «Das habe ich gut gemacht», erwiderte der Pfarrer, und er befreite die Gebannten. DER TEUFEL IN DER GERBE 11 Fast zu unterst in Triesen sagt man «in der Gerbe». Dort sollen einst drei Männer gewohnt haben, die drei Nächte wachten, um dem Teufel ihre Seele zu verschreiben. In der dritten Nacht kam das ganze Zimmer voll alte und junge, grosse und kleine Teufel herein, und sie wollten die drei Männer an- fassen. Aber der eine von ihnen entkam zum Fenster hinaus und sprang 27
	        

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