Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1966) (65)

VIII. Verschiedenes Erzählgut verschiedener Art, besonders auch märchen- und schwank- haften Inhaltes, sei hier vereinigt. DAS LILIENBLATT (175) Das «Ilgenblalt» (wie es im Dialekt heisst), fällt aus dem Rahmen unserer Erzählungen dadurch heraus, dass es das einzige eigentliche Märchen unserer Uberlieferung ist. Das Geheimnis wird von Elstern erzählt, die öfters als verwandelte Hexen angesehen werden. DIE IRRWURZEL (176) Die Irrwurzel ist eine geheimnisvolle, dem Wanderer unsichtbare Wurzel, und wer auf sie tritt, kommt vom Weg ab und findet nicht mehr zurück. Die alte Vorstellung ist in Europa weit verbreitet. Bemer- kenswert ist an unserer Erzählung, dass sich das Verirren beim Galgen abspielt, wo es überhaupt nicht geheuer war, ebenso auch, dass das Ereignis gerade um zwei Uhr nachts vorkommt, ein bei uns nicht ver- einzelter Zeitpunkt für die Geisterwelt. DER WEID-MANN (177) Die eigenartige und tiefsinnige Sage vom einfachen Naturmenschen ist im Lande allgemein bekannt. In der «Weid» beim Guggerboden im Bereiche der Gemeinde Triesenberg zeigt man noch die Grundmauer eines ehemaligen Bauernhauses als die Stelle der einstigen Wohnstatt des «Weidmannes». Die Sage ist bestimmt alt, denn die Triesenberger mussten nur bis 176S nach Triesen in die Kirche und erhielten erst in diesem Jahre eine eigene Pfarrei. 168
	        

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