Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1966) (65)

DER DRACHE IN DER BLEIKA (2) Der Grundgehalt der Sage ist sehr alt, und er deckt sich mit der germanischen Vorstellung vom Drachen als Wasser- und Bergdämon. Am nächsten verwandt mit unserer Sage ist die Erzählung vom Berg- see im Vorsäss Sonderdach bei Bezau (Vonbun, Nr. 20). Dort haust ein Drache, und es heisst, wenn er sich einst rühre und mit dem Schwanz um sich schlage, dann könne es leicht geschehen, dass er das Ufer des Sees durchstosse und dass dann der See mitsamt dem Ungeheuer unter fürchterlichem Tosen und Brausen in das Tal herabstürze und das ganze schöne Dorf überschwemme und verheere. Der Teufel als Verkörperung des Bösen ist dem Heidentum fremd.- In reger Phantasie wird er im christlichen Mittelalter aus einem körper- losen Wesen zu verschiedenen Gestalten ausgeschmückt. Am verbrei- testen war die Furcht vor ihm in der Hexenzeit: Der Teufel wird zum Mittelpunkt der unseligen Prozesse, und es gab kein Geständnis, in dem er nicht als Verführer auftrat. «Vom Teufel geholt», könnte man zu manchen Geschichten sagen, in denen ein Mensch spurlos verschwindet und dann als Geist erscheint. DAS TEUFELSLOCH (3) Wir haben hier eine der Formen vor uns, in denen der Teufel dem kleinen Manne, dem Bauern unterliegt, eine beliebte Volkserzählung: Der Einfache und manchmal auch der Einfältige gewinnt eine Wette gegen den Mächtigen und Grossen. Bei uns allerdings rettet nicht die List des Menschen, sondern der Klang der Glocke, der dem Teufel wie allen bösen Geistern die Macht nimmt und die Seele des waghalsigen Wettenden vor der Hölle bewahrt. DER GLOCKENTRAGENDE TEUFEL (4) Eine Walliser Sage, die durch das Bild in der Kapelle auf Masescha in der Walsergemeinde Triesenberg in das Bewusstsein speziell dieser 138
	        

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