Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1966) (65)

Schläfe. Der arme Mann hörte es, und als die Hexenvögel weggeflogen waren, wanderte er zur Königsburg und bot dort seihe Dienste als Arzt an. Man gestattete ihm, die Kur vorzunehmen, und sie gelang. Des Königs Töchterlein wurde wieder ganz gesund, und reich beschenkt nahm der Wunderdoktor Abschied. Als sein Bruder das hörte, ging er auch zu Hof und wollte als Arzt auftreten, wurde aber schmählich abgewiesen. DIE IRR WURZEL 176 Ein Mann ging in einer Winternacht von Vaduz nach Triesen, doch er kam nicht ins Dorf. Vier Stunden lang lief er im Schnee, ohne das Licht eines Hauses zu sehen. Um zwei Uhr nachts war es ihm, als ob er aus einem Traum erwache, und er erkannte, dass er beim Galgen von der Strasse abgewichen und nun beim Rhein draussen war, von wo er bald nach Hause kam. Am nächsten Morgen ging er zum Galgen hinunter, um zu sehen, wo er gelaufen war. Die Spuren im Schnee zeigten ihm, dass er herum- geirrt war, vier volle Stunden lang. Er glaubte fest daran, dass er auf eine Irrwurzel getreten sei. DER WEID-MANN 177 Einer von den ersten Triesenbergern habe oberhalb Guggerboden in der Weid oben gewohnt. Er sei ein sehr starker und frommer Mann gewesen, sei aber fast nie in die Kirche gegangen, weil es ihm von der Weid herunter zu weit war, und eine eigene Kirche hätten die Triesen- berger noch nicht gehabt. Einmal hätten ihn die Triesner beim Pfarrer verklagt, dass er eben fast nie in die Kirche gehe. Da habe der Triesner Pfarrer einige Männer zu ihm hinaufgeschickt, sie sollen ihn holen; er werde ihn dann schon zurechtweisen. 119
	        

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