Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1965) (64)

Die Bestimmung der Knochen Nr. 8 — 14 wird Herrn Prof. Dr. Boessneck, Tieranatomisches Institut der Universität München, ver- dankt. IV. BRONZE 1. Kleine Bronzefibel vom Nauheimer Typus mit 4 Spiral Windungen und einer Zierleiste auf der Bügeloberseite (Abb. 6,1). Ein ent- sprechendes Stück bei J. Werner, Die Nauheimer Fibel, Jahrb. d. Rom. Germ. Zentralmuseums Mainz 2, 1955, 191 Abb. 5, B 8. Zeit- stellung 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. bis in spätaugusteisch- tiberische Zeit. Die Fibel muss den spätlatenezeitlichen Funden (Kammstrichkeramik) zugezählt werden und kann nicht als Nach- weis einer frührömischen Besiedlung gelten, da entsprechende au- gusteische Keramik fehlt. 62,25 2. Kräftig profilierte Fibel mit einem Knopf, schmaler rechteckiger Kopfplatte und breitem Nadelhalter. Der Bügel zeigt vor dem vier- fach gegliederten Knopf beidseits zwei ausgedehnte ovale Vertie- fungen und vor einen halbkreisförmigen Einschnitt, so dass der Eindruck eines Tierkopfes entsteht (Abb. 6,2). Unser Stück steht in der Entwicklung zwischen den kräftig profilierten Fibeln Patek Taf. 4, 5 und den Fibeln mit Trompetenkopf Patek Taf. 22, 6, ohne jedoch den letzteren voll zu entsprechen81). Eine sehr nahe Paral- lele stammt aus einer römischen Nachbestattung in einem Halstatt- hügel bei Schlingen, Ldkr. Kaufbeuren; s. H. Zürn, Bayer. Vor- geschichtsbl. 21, 1956, 97 Abb. 15,5. 63,153 3. Bügel einer Zwiebelknopffibel, hohl, aus zusammengebogenem Bronzeblech (Abb. 6,3); die Zierrippe ist aufgelötet, der Bügel in eine entsprechende Öffnung im Fuss eingesetzt und dann das Blech nach aussen umgeschlagen. Vgl. Fil (= Forschungen in Lauria- cum) 4 — 5, Taf. 47,11 und J. Boube, Fibules et garnitures de ceinture d'epoque romaine tardive, Bulletin d'archeologie Maro- caine 4, 1960, 335 Fig. 4 f und 341 Fig. 5. Denselben Aufbau hat die reichverzierte Zwiebelknopffibel Basel-Aeschenvorstadt, Grab 379 (Ur-Schweiz 23, 1959, 62 Abb. 41), die von R. Laur-Belart in die Mitte des 4. Jahrhunderts datiert wird (Jahrb. SGU 50, 1963 Taf. 12). 63,140 94
	        

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