Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1965) (64)

Eine Phalanx I weist eine ossifizierende Periostitis auf der periphe- ren Seite der distalen Hälfte des Knochens auf (s. Abb. 7). Die fuß- achsennahe Seite der Phalange ist abgeschlagen. 3. Das Schwein (Sus scrofa domesticus L.) Das Hausschwein war schon im vor- und frühgeschichtlichen Mit- teleuropa der wichtigste Fleischlieferant nach dem Rinde (BOESSNECK 1958 S. 94). Ebenso verhielt es sich im Mittelalter im Gebiet des Esch- nerberges, denn mit 2 061 Fundstücken (24,7 °/o) und mindestens 69 In- dividuen (26,6%) nimmt das Schwein auf der Burg Neuschellenberg mit Abstand die zweite Stelle im Haustiermaterial ein. Zur Bestimmung der Mindestzahl an vertretenen Individuen dien- ten lose untere Canini und Unterkieferhälften mit Canini. Auf diese Weise konnten 42 Eber, 21 Sauen und 6 in der Geschlechtszugehörig- keit nicht erkennbare Jungtiere bestimmt werden. Es fällt auf, daß die Zahl der Eber doppelt so hoch ist wie die der Sauen. Auch für die mittelalterliche Siedlung Unterregenbach wurde bei gleicher Methodik ein ähnliches Überwiegen der männlichen Tiere gefunden. SCHATZ (1963 S. 23 ) weist nun darauf hin, daß die wesentlich kleineren Canini weiblicher Tiere viel leichter verloren gehen können. Sie werden er- fahrungsgemäß auch von den Ausgräbern weniger beachtet als die der Eber. Tatsächlich ist bei einem Vergleich nur der vorderen Unterkiefer- teile das Verhältnis Eber zu Sauen schon ausgeglichener, nämlich wie 3 : 2. Zur Ermittlung der Altersverteilung (s. Tab. 38) wurden alle Unter- kiefer und -teile herangezogen, die eine Altersbestimmung erlaubten und dazu noch die 
losen M3. Es wurde darauf geachtet, daß Unter- kieferteile, die vielleicht zusammengehören können, nur einmal berück- sichtigt wurden. Die Bestimmung des Alters richtete sich nach den Angaben von HABERMEHL (1961) für spätreife Rassen. 217
	        

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