Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1965) (64)

A. Haustiere 1. Das Pferd (Equus caballus L.) Das Pferd ist nur mit drei Knochen im Fundgut vertreten, mit zwei Fesselbeinen der Hinterextremität und einem Griffelbein. Daraus läßt sich schließen, daß Pferdefleisch von den Burgbewohnern nicht oder kaum gegessen wurde. Es handelt sich um ein linkes und ein rechtes Fesselbein der Hinterextremität von zwei Tieren. Die Phalangen weisen folgende Maße auf: Tabelle 10 Phalanx I, Pferd 1. Größte Länge 84 81 2. Größte Breite proximal 55,5 55 3. Größte Breite distal 48,5 47 4. Größte Breite der Gelenkfläche distal 45 43 5. Größte Tiefe proximal 38,5 36 6. Kleinste Breite der Diaphyse 36 32 7. Längen-Tiefen-Index Nr. 5 x 100 45,8 44,4 Nr. 1 Der Vergleich mit rezenten Pferdephalangen und denen aus der Keltenstadt Manching (s. FÖRSTER 1960 Diagr. 1 u. 2) zeigt, daß die beiden Pferde von Neuschellenberg schlankwüchsig und von mittlerer Größe waren. Eine Widerristhöhe von etwa 1,35 bis 1,45 m ist nahe- liegend, diese Angabe aber nur ein Anhaltspunkt. Pferde dieser Größe waren im Mittelalter gewöhnliche Erscheinungen (BOESSNECK 1958 S. 69 ff). Die Größe der beiden Phalangen findet sich auch bei der einzigen Phalanx aus dem prähistorischen Siedlungsplatz auf dem Eschner Lutzengüetle wieder (HARTMANN-FRICK 1960 S. 70 f). Dieser Fund stammt aus bronzezeitlichen Schichten. Bei so wenigen Funden erübri- gen sich jedoch längere Ausführungen über das Pferd. Der Hinweis auf die Erörterungen HARTMANN-FRICKs (1960 S. 64 ff) und die von ihm zusammengestellten Ansichten der Literatur möge genügen. 194
	        

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