Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1965) (64)

und Schwandiburg (KÜENZI 1941) sowie anscheinend auch für Schloß Hallwil (ZIMMERMANN 1920) ergab sich aber eine andere Verteilung. Hier steht das Schwein teilweise mit Abstand an erster Stelle und das Rind folgt erst an dritter bzw. zweiter Stelle. Danach nahmen die klei- nen Wiederkäuer nicht nur auf Neuschellenberg sondern im allge- meinen einen mehr untergeordneten Rang ein. Man hielt auch damals schon so weit die Bodenverhältnisse es erlauben, weil es wirtschaft- licher ist, bevorzugt Rinder und Schweine. Nur einmal, auf Burg Gräpp- lang, stehen nach der Knochenzahl mit wenigen Funden Vorsprung die kleinen Wiederkäuer an erster Stelle vor dem Rind. Wenn aber die Knochen- und die Tiergröße mitberücksichtigt werden, war auch hier sicher das Rind von erheblich größerer Bedeutung. Der Vorteil der Berücksichtigung der Knochengröße mithilfe der Wiegemethode (s. o.) liegt unter anderem in der besseren Nutzung auch kleiner Fragmente, die bisher nur in der Knochenzahl mit erfaßt werden konnten. Der Zu- fall wird eingeschränkt, der gerade bei so kleinen Fundkomplexen wie den meisten in Tabelle 9 eine besonders große Rolle spielt (vgl. BOESS- NECK 1961, 1962). Vom Hund, von der Katze und vom Pferd sind auf Neuschellenberg nur wenige Funde gemacht worden. Unter dem Hausgeflügel, das 3,32 % der Fundmenge ausmacht, ist das Huhn bei weitem am zahl- reichsten vertreten, wesentlich seltener die Gans und die Taube mit wenigen Funden (s. Tab. 1). Knochen von Enten fehlen. Unter den Wildtieren steht wie gewöhnlich der Rothirsch mit großem Abstand an der Spitze, während andere Arten mehr zufällig durch Einzelfunde vertreten sind (s. Tab. 1). Tabelle 9 vermittelt einen Überblick über die Verteilung der Kno- chenfunde aus mittelalterlichen Burgen und Schlössern der Schweiz, des Fürstentums Liechtenstein und eines Herrensitzes Württembergs. Nicht mit in den Vergleich genommen werden konnten die Funde von Wädenswil und Hallwil (ZIMMERMANN 1920) sowie die von den Burgen Oberwangen und Schwandiburg bei Deisswil (KÜENZI 1941). In Wädenswil scheinen die Rinderknochen an erster Stelle zu stehen, die der Schweine an zweiter und Schaf/Ziege an dritter, in den anderen drei Fundorten überwog das Schwein. Die zweite Stelle nahmen in Oberwangen die kleinen Wiederkäuer und in Schwandiburg das Rind ein. Für Hallwil ist es fraglich. 193
	        

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