Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1965) (64)

den Metallteilen des römischen Wagens von Frenz (Bonner Jahrbücher 127, 1922. — Freundl. Hinweis Dr. G. Ulbert) könnte allenfalls nur Tafel 4, 16— 17 mit unserer Nr. 32 (Abb. 10, 3) in Vergleich gebracht werden. Es ist somit die Übereinstimmung der Gruppe von Eisenbe- schägen von «Krüppel» (im wesentlichen Inv. 62,87) mit den Ensembles bekannter Wagenfunde nicht so gross, dass man ernsthaft nicht auch andere Deutungen in Betracht ziehen muss. Überdies legt der steile Zugang zu «Krüppel» das Auftreten eines Wagens auf seiner Höhe nicht gerade nahe. Eher könnte dort oben der Tragsattel eines Last- tieres in Verwendung gestanden haben. 36. Gewelltes Eisenblech mit einem Niet- oder Nagelloch, Richtung der Wellen leicht gebogen (Abb. 9, 1). Verwendung unbekannt; mög- licherweise Bruchstück des Wagenschutzes von einem Eisenhelm. 63,24 37. Flaches Eisenfragment mit länglicher Vertiefung in der Mitte (Abb. 9, 2). Oben, rechts und unten Bruchkanten. Teil einer Guss- form? 63,139 38. Sporen mit eingenieteter Spitze und Nietplatten an beiden Enden (Abb. 9,3). Querschnitt dreieckig, in den Nietplatten zwei Niet- löcher. Der Sporen ist zusammengebogen. Von römischen Sporen, wie z. B. Guide to the Antiquities of Roman Britain 2. A. (1958) 51 Fig. 23 und Ulbert, Die römischen Donaukastelle Aislingen und Burghöfe Taf. 27, 24 unterscheidet sich das Stück vor allem durch die Nietplatten, von gleichzeitigen Nietsporen, wie z. B. aus Pfünz ORL Abt. B VII Nr. 73, Taf. 5, 37, durch den völlig anderenAufbau. S. auch H. Jacobi, Römische Sporen vom Zugmantelkastell, Ger- mania 9, 1925, 162 — 165. Dagegen zeigt es grosse Ähnlichkeit mit den gleichfalls unverzierten Sporen aus dem bajuwarischen Fried- hof von München-Untermenzing Grab 348 (Abb. 10, 12; Prähisto- rische Staatssammlung Inv. Nr. 1893, 122) und den aus dem gleich- zeitigen Friedhof von Egling, Ldkr. Landsberg (Abb. 10, 13; Prähistorische Staatssammlung Inv. Nr. 1924, 235), die beide paar- weise in Gräbern gelegen waren, deren übrige Beigaben diese in das Ende des 7. Jahrhunderts datieren82). Da jedoch Nietplatten an Sporen während der ganzen Merowingerzeit vorkommen und auch noch danach83), müssen wir uns hier begnügen, den vor- liegenden Sporen allgemein in diese Zeitspanne zu datieren. 62,33 104
	        

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