Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1964) (63)

Gegenwart, sein Werk muss auch in die Zukunft dauern und Segen haben. Seiner Überzeugung treu bleiben, heisst doch nicht gegen die Kirche sein, wenn sie, die Überzeugung, das Gute will, und der Geist- lichkeit gegenüber seine Rechte wahren, heisst doch nicht gegen die Geistlichkeit sein, sondern nur seine Pflicht erfüllen. Manches Ge- schrei wird aufhören, aber ein Recht, eine Sache hingeben, ohne sie fester und dauernder begründet zu haben, das erweckt am Ende auch ein Geschrei, welches nicht aufhört, bis die Sache wieder gut gemacht ist, und ich möchte solche Verantwortlichkeit nicht auf mein Haupt laden. Eine Schule ist keine Kleinigkeit und ihre Wirksamkeit soll über unsere Gräber hinaus dauern. Es ist kein persönlicher, örtlicher Streit, es ist ein Kampf um die gute Sache, um das Princip der Erzie- hung und Bildung und ob die Geistlichkeit, die ohnehin schon durch ihre Immunität vom Staat getrennt ist, nun auch in den Alleinbesitz aller Erziehung, allen Unterrichts gesetzt werden soll und die welt- liche Gewalt dabei nur die Taschen offen halten soll zur Bezahlung.2) In welcher Beziehung hat die Schule hier abgenommen? dass ein paar Schüler weniger sind. In allen andern Beziehungen hat sie Fort- schritte gemacht. Die Schule schliesst sich den Bedürfnissen des Volkes an. Das beweist besonders die zahlreich besuchte Vorberei- tungsschule und die Schullehrerbildungsanstalt und am Ende die Realschule. Das Gymnasium ist nie vor andern begünstigt worden und hat keinen Lehrer mehr gekostet. Auch wäre meine Meinung: das Gymnasium nur auf 4 Klassen zu beschränken, dadurch können alle Lehrkräfte sich mehr der Realschule und Vorbereitungsschule zuwen- den. Dadurch wird vieles beschwichtiget und die Lehrerzahl lässt sich dann vermindern. Auch werden die Schüler nicht so lange dann hier gehalten und trachten nicht so sehr weg. Nach diesem Plan brächte man der öffentlichen Meinung ein Opfer und rettete die Hauptsache, die Realschule und Schullehrerbildungsanstalt. Man schliesst sich an die nahen Bedürfnisse an und lässt die in St. Luzi geistlich leiten und das Gymnaium haben wie bisher. Natürlich sagt man davon nichts, aber handelt darnach !3) Doch das sind vielleicht Luftschlösser. Geschehe was da wolle, ich bin ruhig, obwohl es mich schmerzt, für so viele Mühe und Sorge ein solches Loos am Ende zu erringen. Ich wünschte sehr, mit Ihnen mündlich zu reden. Wenn die Herrn mit 87
	        

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