engen, tiefen und wunderbaren Zusammenhang stehe, sodass er, in- dem er von dem wahren Standpunkt aus die Dinge betrachtet, stets auf die Weisheit des Schöpfers zurückweist; mit einem Worte, wir möchten nur herzlich wünschen, dass wir immer einen solchen Unter- richt geniessen würden. Aus dem Allen können Sie, hochgeachteter Herr Schulrath, die Lage der Dinge genau sehen, und wir bitten Sie aufs dringlichste, die Entlassung des Herrn Rektors Kaiser, auf die seine Feinde so sehr dringen, nicht zu genehmigen, sondern eher die Entlassung seiner Gegner auszusprechen; denn sonst geht die Schule, die als junge Pflanze der Nahrung so sehr bedarf, mit gewaltigen Riesenschritten seinem(!) Untergang entgegen; jeder Aufschub todtet (!), und köstlich ist jeder Augenblick. Die Schule soll nicht nur eine Pflanzerin der Wissenschaft, sondern auch eine Lehrerin der Sittlichkeit seyn, und dazu bedarf sie tüchtiger Männer, die ihren Schülern mit einem guten Beispiele vorangehen und nicht solcher, die Ärgerniss geben. Soviel zur Vertheidigung des Herrn Rektors; die Zwistigkeiten aber werden Sie ohne Zweifel zur Ehre und Besten der Schule schlichten. Wir aber sprechen noch ein Mal den innigsten und wärmsten Dank aus für die edeln Sorgen, die Sie für diese Schule getragen haben, und wir hoffen, Sie werden alles thun, was zur Ehre und Gedeihen der- selben beiträgt. Was die Unterschriften betrifft, so ist es jedem, nachdem er das Schreiben gelesen hatte, frei gestellt zu unterschreiben oder nicht. Folgen die Unterschriften von 60 Schülern.5) Bemerkungen: 1. Da wir wissen, dass Herr Schwarz die Anstalt verlas- sen wolle, so bitten wir, dieses wenn es möglich wäre nicht zu genehmigen. 2. Sollte der gute Ruf des Herrn Rektors durch öffent- liche Blätter angeschwärzt werden, so bitten wir Sie, diese Vertheidigung seines guten Namens auch in die Zeitungen einzurücken. ') Der Text dieses Briefes ist in der Chronica Monasterii I., S. 6 —8 erhalten, und zwar genau in der deutschen Sprache, wie er geschrieben wurde. Erst nach der Drucklegung fanden wir das Original im Latour-Archiv. Verfasst hat ihn der Student Placidus Condrau, später Professor und
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