Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1964) (63)

Die Konservierungsarbeiten an der ausgegrabenen Burgruine Neu- schellenberg wurden weitergeführt. Die mächtige Trockenmauer ent- lang des Grabens auf der Südseite, die dahinter liegende alte Ring- mauer und der Bergfried sind bereits auf die vorgesehene Höhe wieder aufgeführt worden. Auch ist der Schutt in der Vorburg zum grössten Teil weggeräumt. Die grosse Arbeit dieses Jahres war aber der Wieder- aufbau der fast ganz abgetragenen Mauern über dem Fels auf der Westseite der Burg. Der nördliche Teil der Ringmauer und die inneren Burgteile sollen im Jahre 1964 fertig konserviert werden, falls es mög- lich sein wird, dass die Arbeitergruppe des Bauamtes, unter dem Vor- arbeiter Bernhard Marxer, wieder dafür eingesetzt werden kann. Die konservierte Ruine wird den Grundriss einer mittelalterlichen Burg sehr anschaulich sichtbar machen und sicher eine vielbesuchte Sehens- würdigkeit darstellen. Im Frühling 1963 wurden im Schmiedgässle in Schaan bei einer Strassenkorrektion die Reste einer gepflästerten alten Strasse, mit schön ausgefahrenen Fahrrillen, auf einer Strecke von etwa 10 m freigelegt. Die Fahrspur beträgt durchschnittlich 1 Meter. Die Strasse war nicht mehr in ihrer ganzen Breite erhalten. Sie wurde teilweise schon früher durch Leitungen zerstört; da sie aber nicht allzuweit vom Kastell und etwa in gleicher Höhe verläuft, scheint es sich doch am ehesten um die alte Römerstrasse zu handeln, die wahrscheinlich auch noch im Mittelalter weiter benützt wurde. Die Ausgrabung auf Krüppel ob Schaan wurde im Sommer 1963 weitergeführt und vorläufig abgeschlossen. Die Grabung dauerte 5 Wo- chen und es beteiligten sich daran erfreulicherweise eine Anzahl liechtensteinischer Studenten. Es konnte festgestellt werden, dass zur Zeit der römischen Besiedlungsperiode die Hügelkuppe von einer Mauer umfriedet war, und dass die beiden Gebäude, deren Fundament- mauern gefunden wurden, innerhalb dieser Umfriedung lagen. Fest steht auch, dass die prähistorischen Siedlungsreste, die sich einst auf der Kuppe befanden, erst in nachrömischer Zeit abgeräumt wurden. Sie überdecken auf der Südseite des Hügels die römischen Mauern und die römische Kulturschicht. Die Hauptmasse der prähistorischen Scherben lag am steilen Nordhang, doch konnte nirgends mehr eine Schichtung nach Kulturen festgestellt werden. Vor dem kleinen Bau auf der West- seite lagen, zerstreut auf einer Fläche von etwa 12 X 8 m und in 256
	        

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