Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1964) (63)

die Trennung von Ur- und Hausrindknochen auf die Funde vom Lutzengüetle angewandt und die Resultate der betr. Publikation von H. HARTMANN-FRICK (1960) bereinigt. Ein Vergleich der Ergebnisse aus beiden Stationen zeigt (s. Abb. 15/16, Tab. 30/31. ferner H. HART- MANN-FRICK 1960, Abb. 32, 34, 35 u. Tab. 81): a) An beiden Orten nimmt der Wildtieranteil vom Früh- zum Spät- neolithikum bis auf über 40 % zu und fällt zur Bronzezeit wieder stark ab. Auf dem Borscht ist der Wildanteil in der Metallzeit jedoch geringer als auf dem Lutzengüetle. Ein Vergleich mit weitern Stationen läßt vermuten, daß sich Siedlungen der Frühbronzezeit durch geringe Wildtierraten auszeichnen. b) Die Wildtierliste verarmt bei beiden Siedlungsplätzen in der Eisenzeit. c) Der Biber ist in beiden Stationen im Neolithikum häufiger als in der Metallzeit. d) Der Edelhirsch ist auf Borscht und Lutzengüetle in der Michels- berger- und noch extremer in der Horgenerschicht weitaus am stärk- sten vertreten. Ähnlich ist es in der frühneolithischen Rössenerschicht des Borscht und in der Metallzeit des Lutzengüetle. Dagegen weisen Frühbronze und Eisenzeit des Borscht einerseits, anderseits die früh- neolithische Schussenriederzeit des Lutzengüetle ein Überwiegen des Ur auf. e) Der Anteil des Wildschweines an der Summe der Wildtier- knochen nimmt an beiden Siedlungsplätzen während des Neolithikums ab und steigt zur Bronzezeit wieder an. f) Unter den Haustieren lieferten die Rinder an beiden Orten die Hauptmenge der Knochen, nämlich je nach Fundschicht etwa 45 — 60 °/o aller Haustierknochen. g) Besonders weitgehende Übereinstimmung zeigen die sich kultur- historisch genau entsprechenden Schichten beider Stationen, die Mi- chelsberger- und die Horgenerschicht: Der Hirschanteil wächst von der Michelsberger- zur Horgenerzeit um rund 20 °/o wobei gleichzeitig Ur- und Wildschweinquote abnehmen; an beiden Orten ist in der Horgenerschicht der Wildschweinanteil am niedrigsten, die Haus- schweinrate hoch und die relative Menge kleiner Wiederkäuer im Vergleich zum Hausschwein klein. 251
	        

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