Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1964) (63)

Bei einem Bruchstück aus der Bronzezeit mißt der kleine Zapfen- durchmesser an der Basis etwa 46 mm. Dieser Zapfen ist nur wenig abgeplattet und hat oben und unten tiefe Furchen, was auf ein älteres Tier hinweist. Eine etwas vollständigere Hornzapfenbasis besitzen wir aus der Eisenzeit (Abb. 9): Basisumfang 166 mm, Basisdurchmesser 56,5 / 44,5 mm, Index der Durchmesser 78,8. Auf der Kurveninnenseite des Zapfens verlaufen drei tiefe Längsfurchen, an welche auf der Ober- und Unterseite noch je eine weitere anschließt. Kiefer und Zähne ergeben Anhaltspunkte über die Mindest- zahl der Individuen, über die Altersverteilung sowie über die Größen- variation. Die 14 Nummern aus der Rössener-Schicht zeigen mindestens 6 Tiere an. Die Michelsberger-Zeit lieferte 13 Reste von ebenfalls min- destens 6 Tieren. Reicher ist die Ausbeute wieder in den beiden metail- zeitlichen Schichten, wo in der frühen Bronzezeit 22, in der Eisenzeit 18 Tiere nachzuweisen sind. Über das Alter dieser Tiere gibt Tab. 29, S. 241, Auskunft. Maße lieferten nur die M3 der metallzeitlichen Schichten in grös- serer Zahl (Tab. 21). Die Maße an den M3 wurden so genommen, daß weder Abkauungsgrad noch Zahnstellung einen Einfluß auf den Meß- wert haben (vergl. H. HARTMANN-FRICK 1960, 129 — 131). Die Mittelwerte zeigen bei den M3 einen Größenrückgang von der Frühbronze- zur Eisenzeit an, wie wir ihn auch auf dem Lutzengüetle festgestellt haben (H. HARTMANN-FRICK 1960, 129 — 131). Die Werte vom Borscht liegen aber höher als diejenigen vom Lutzengüetle. Unterkiefer und Zähne aus der Eisenzeit weisen verschiedene Anomalien auf: Beim Kiefer 41/326 (Abb. 10) ist P2 nicht aus- gebildet (Oligodontie). Der gleiche Kiefer zeigt im Bereich von P4 und Mi eine schwammige Entartung der Knochensubstanz verbunden mit Knochenschwund am Alveolarrand. Die Erscheinung ist wohl als Folge einer Entzündung des Zahnbettes zu deuten1). Ein ähnliches Bild bietet die M3-Alveole eines weitern Unterkiefers. Der letzte Molar des Kiefers 41/161 ist abnorm abgenützt: Die 3. Säule ist etwa 7 mm niedriger als die 2. (Abb. 11). ') Siehe Anmerk. S. 229 229
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.