Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1964) (63)

schiedenes zu wünschen übrig; jedoch so viele Kenntnisse der engli- schen Sprache, als nöthig ist, um Anfänger darin zu unterrichten, geht allerdings daraus hervor. Die Vervollkommnung kann dann folgen. Docendo discimus. Auch ist Herr Kaiser der Einzige, der sich gemeldet hat, folglich der Beste. Sein Anerbieten muss uns willkommen seyn». Wenn auch Kaisers Englischkenntnisse anscheinend nicht eben voll- kommen waren, ist es doch erstaunlich festzustellen, dass er neben seinen eigentlichen Studien, seinen studentischen und gesellschaftli- chen Verpflichtungen als Burschenschafter, als Poet und feuriger Lieb- haber Zeit und Interesse fand, sich mit der englischen Sprache und Literatur eingehend zu befassen, umso mehr als wir wissen, dass er auch im Italienischen, Französischen und Spanischen beachtliche Kenntnisse besass. So unterrichtete Kaiser bei Fellenberg u. a. auch in der italienischen Sprache.19) Im Wien der Freiheitskriege gegen Napoleon, dem Schauplatz des glanzvollen Wiener-Kongresses, im Wien Metternichs und einer rei- chen bürgerlichen Kultur mit den Namen Beethoven, Schubert, Johann Strauss, Grillparzer, Raimund und Nestroy verbrachte Peter Kaiser mehrere Jahre als Schüler und Student. Von Kind wissen wir aus den Briefzitaten, dass sich Kaiser von 1810 bis 1815 nachweisbar in Wien aufgehalten hat. Es liegen uns heute Materialien vor, die uns näheren Aufschluss über Kaisers Aufenthalt in dieser Metropole einer Welt- macht geben. In der Gesamtmatrikel der Wiener Universität20) findet sich im Jahre 1810 folgende-Eintragung: Kaiser Peter, 3 
iae gram-in acad.; (Wohnort:) Mauren in Vorarlberg (sie!); (Vater:) Bauer; (Ma- trikeltaxe:) 30 (Kreuzer). In der Matrikel der philosophischen Fakultät der Universität Wien vom Jahre 181021) heisst es unter dem Titel «Ex Gymnaseo Academico» und dem Untertitel «Dritte Grammatical- klasse»: Nr. 102, Kaiser Petrus, Antearulanus,22) Mauren, (Taxe:) 1B) Aus einem Schulbericht der Hofwylerakten aus dem Nachlass Ph. Em. von Fellenbergs in der Burgerbibliothek Bern. -°) Matricula Universitatis Viennensis XI 1779 - 1883, pag. 415, 2. Spalte. Sämtliche Angaben betr. Kaisers Studien in Wien wurden in verdankens- werter Weise von Herrn Norbert Haas stud. phil., Vaduz, in Wien erhoben. '-') Matricula Facultatis Philosophicae 1698-1829, lit. c-k, Anno (18) 10-11. —) Vorarlberger; Liechtenstein scheint in Wien nicht bekannt gewesen zu sein. 16
	        

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