Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1964) (63)

Lorenz Hilti um 300 Gulden erwarb. In diesem Vertrag ist das Ver- kaufsobjekt mit «Krüppel wiesen» bezeichnet. Auch die Krüppel wiesen wurden in der Folgezeit aufgeforstet. • Es ist in diesem Zusammenhang wohl von einigem Interesse fest- zuhalten, dass zu Beginn der dreissiger Jahre der ernsthafte Versuch unternommen wurde unseren Krüppel in «Schaaner-Aussichtsplatte» umzutaufen. Im «Offiziellen Reiseführer durch das Fürstentum Liech- tenstein und nähere Umgebung», bearbeitet und herausgegeben von Architekt Erwin Hinderer, Präsident des Verkehrsvereins Schaan, wurde die Bezeichnung «Krüppel» sowohl im Ortsplan von Schaan, als auch in der beigehefteten Landkarte des Fürstentums Liechten- stein mit «Schaaner-Aussichtsplatte» ersetzt. Der Versuch, diese sehr in die Augen springende Geländenase umzubenennen, misslang voll- ständig. Kein Ortsansässiger verwendete diesen Ausdruck, alle blieb- ben bei «Kröppl». Die Kuppe des Krüppels war vor 30 Jahren noch nicht oder kaum bewaldet und man hatte von da aus eine weite, herrliche Rundsicht auf das Rheintal; darum die neue Bezeichnung Aussichtsplatte, die von den damaligen Herren des Verkehrsvereins offensichtlich als einladender und vornehmer empfunden wurde als Krüppel. Nur nebenbei sei erwähnt, dass es demgegenüber schwerfiel, aus der Rosenfeldstrasse, die diesen Namen auch zu dieser Zeit erhielt, wieder die alte «Rossfeldstrasse» zu machen. * Um vergleichen und abwägen zu können, schaute ich mich nach gleich- oder ähnlichlautenden Flurnamen um. Dabei hatte ich vorerst wenig Glück. Einzig in Triesenberg, auf der Alpe Sücka, gibt es noch einen weiteren Krüppel, der einen Felsabsturz im Gebirgskamm Kulm-Heubühl darstellt. In der näheren und weiteren Umgebung ist sonst keine Örtlichkeit mit diesem Namen zu finden. Der Band 1 des Rätischen Namenbuches von Planta-Schorta hin- gegen bringt den Flurnamen Cripel, bezw. Crippel mehrfach. In unserer Gegend sind die romanischen Flurnamen recht häufig; so lag es nahe an eine romanische Wurzel zu denken. Da ich mich vor allem mit germanischen Namen abgebe und den romanischen bis heute 137
	        

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