Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

Zunächst fällt auf, dass bei der alpinen Gruppe die Umfärbung im Frühjahr im Durchschnitt später einsetzt, dann aber bemerkens- werterweise schneller abläuft: in der Spanne zwischen dem 15. März und 15. April ist die Mauser erledigt, während sie sich bei den Rhein- ländern in Deutschland von Anfang März bis zum Mai, also über drei Monate hinziehen kann. Wahrscheinlich verläuft auch die Herbst- mauser im Rheinland, d. h. in den wärmeren Gegenden, langsamer und zieht sich länger hin. Leider haben wir in unseren Sammlungen keine Dezemberbälge ausser dem Stück aus der Eifel. HAINARD (1948) führt eine Reihe von Beobachtungen aus der Schweiz an, aus denen hervorgeht, dass auch die Hermeline der tieferen Lagen (Genfer See) noch am 20. März im Winterkleid sind, erst nach diesem Zeitpunkt Andeutungen der Umfärbung zeigen, und Tiere der Hochlagen noch am 29. April und andererseits schon am 29. Oktober ganz weiss sind. Ich glaube daher auch nicht, dass in Liechtenstein und in der Zentral- schweiz die Umfärbung ins weisse Winterkleid unterbleibt bezw. ins Braun abgewandelt ist. Der einzige Hinweis wäre der — bis auf die Ohrränder, Füsse und Schwanzmitte — völlig braune Balg, den wir im Museum Koenig von der Naturaliensammlung FLÜKIGER-Inter- laken haben, und der das Datum «Interlaken, 24. XII. 1935» trägt. — Dazu muss gesagt werden, dass es nicht in allen Fällen möglich ist, mit Sicherheit das braune Winter- und das Sommerfell des Hermelins zu unterscheiden, weil die Unterwolle ausserordentlich verschieden entwickelt, also auch im Sommer — wohl im Zusammenhang mit dem feuchten Biotop — in manchen Fällen sehr ausgeprägt sein kann. Ich möchte daher annehmen, dass das Hermelin vom «24. XII.» noch das Sommerkleid trägt und vielleicht schon zu einem früheren Zeitpunkt gesammelt wurde. Andererseits ist anzunehmen, dass z.B. im Rheinland die Umfärbung in manchen Jahren erst im Dezember abläuft, wie es die o. a. Fälle, die KRUMBIEGEL (1935) anführt, wahrscheinlich machen. Nur ein Balg unserer Rheinland-Serie trägt ein braunes Winterkleid. Es ist das Ö" Nr. 62.46, das am 4. Januar 1962 bei Euskirchen, Bez. Köln gefangen wurde. Ein weiteres Sück aus Bonn vom 22. III. 1962 (Nr. 62.45) ist zwar zu einem Zeitpunkt braun, in dem ein Teil der rheinischen Her- meline schon normalerweise im Sommerkleid ist, der stumpfe, matt- braune Farbton und die ausserordentlich dichte und lange Unterwolle 303
	        

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