Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

Europäisches Hermelin 
— Mustela (Mustela) erminca aestiva KERR 1792 Material : 2 Bälge (+ Schädel): cf juv. Triesenberg 5. V. 1962, 9 ad. Rheinau Januar 1963, 1 Balg und einige Stopfpräparate in Vaduz. Vergleichsmaterial : Schweiz, Vogesen, Bodensee (24), Rheinland (59)*), Bayern (4). Färbung : Das Problem der periodischen Umfärbung des Her- melins ist seit alters her Gegenstand zahlreicher Untersuchungen ge- wesen. Neuerdings hat Ch. Ch. RUST (1962) interessante Versuche mit Tieren der nordamerikanischen Unterart des 
Hermelins (Mustela er- minea bangst) gemacht, wobei zwei Gruppen ab Anfang Januar bei verschiedener Temperatur, aber unter gleichen Lichtverhältnissen (18-Stundentag) gehalten wurden. Das Ergebnis war — kurz zusam- mengefasst, — dass beide Gruppen nach rund 60 Tagen den Frühjahrs- haarwechsel abgeschlossen hatten, dass aber die Gruppe im warmen Raum schon nach einer Woche mit der Mauser begann, während die Tiere im Kalten erst nach 3Va Wochen anfingen, Haarwechselerschei- nungen zu zeigen. Aber auch die Gruppe unter niedriger Temperatur begann erheblich früher, als es in der freien Natur der Fall gewesen wäre. Zwar zeigen sich die gleichen Haarwechselmuster bezw. -Stadien bei beiden Gruppen, aber die Tiere im warmen Raum zeigen keine scharfen Scheckungskonturen, sondern mehr die Tendenz, das äussere Bild der «Schimmelung» oder «Stichelhaarigkeit» an der Peripherie der umgefärbten Bezirke zu bilden. Es bedeutet dies einmal, dass der primäre Anstoss für die Frühjahrsmauser das Licht und erst in zweiter Linie die Temperatur ist, und dass, weiter, die Tiere im warmen Milieu eine langsame, d. h. schleppende Mauser und — dementsprechend — weniger hart konturierte Scheckung vorführen. Diese etwas weniger ausgeprägte und langsame Umfärbung zeigt nun das Grosswiesel in Westeuropa auch in der freien Natur. Bekannt ist, dass die Hermeline in England und Irland in der Regel im Winter nicht weiss werden (es gibt aber Ausnahmen: cf. KRUMBIEGEL 1935 *) Ich danke hier nochmals Herrn Dr. H. FRANK von der Forschungsstelle für Jagd in Beuel-Holtorf für das freundlichst zur Verfügung gesteile Wie- selmaterial seines Institutes. 301
	        

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