Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

in der Mitte, hoch mit Trümmerresten und Schutt aufgefüllt. Dabei befanden sich noch kompakte Mauerblöcke von mehreren Kubikmetern Mächtigkeit, deren Wegschaffung viel Mühe kostete. Ein mehr als neun- zigjähriger Gewährsmann kann sich noch erinnern, wie in seiner Ju- gend die Mauern des Bergfrieds gerammt wurden. Daraufhin sei aber die Steingewinnung auf der Burg verboten worden und die Blöcke blieben liegen. Näher untersucht und zum grössten Teil auch ausgeräumt wurde die östliche Hälfte der Vorburg. Das Steinmaterial im westlichen Teil kann erst im Laufe der Konservierungsarbeiten entfernt werden. Un- tersucht wurde zuerst das Feld 2 im östlichen Teil der Vorburg. In einem 2 
l/a Meter breiten Schnitt, von der Mitte des Platzes gegen die Trockenmauer zu, stiessen wir in etwa 1 Meter Tiefe auf eine mit Trockenmauerwerk ausgekleidete Grube (ca. 2x2 m). Diese war mit Abbruchmaterial, Ziegelresten und Tierknochen ausgefüllt. Etwa 40 Centimeter über dem Felsgrund ging die Einfüllung in eine tief- schwarze Kohlen- und Brandschicht über, darin befanden sich eben- falls Ziegelreste. In der Fortsetzung des Schnittes zeigte sich dann, 2 Meter vor der Trockenmauer, die schon erwähnte, 70 Centimeter starke Mörtelmauer. Die Brandschicht auf dem Fels reichte nur bis an diese Mauer, weiter aussen, unter der Lösseinfüllung zwischen Mörtelmauer und Trocken- mauer, war sie nicht mehr vorhanden. In der Nordostecke der Vorburg, auf zwei Seiten an die Mörtel- mauer anstossend, befand sich eine ummauerte Feuerstelle, mit rotge- branntem Lehm und Steinen ausgefüllt. Es könnte sich um einen Back- ofen oder um eine Feuerstelle für einen gewerblichen Betrieb handeln. (Abb. 9 zeigt die Situation in Feld 2). Vom Turm (Bergfried) aus wurden zwei Schnitte auf die Mörtel- mauer zu gemacht und die Profile aufgenommen. (Abb. 10, Schnitt 12 / Prof. 18 und Schnitt 13 / Prof. 20). Eine tiefe und eine obere Kultur- schicht, getrennt durch eine stellenweise fast meterhohe, sterile Löss- füllung, konnten in beiden Schnitten festgestellt werden. Vor dem Berg- fried lag ursprünglich ein, wenn auch nicht tiefer Graben. Vor der Fels- stufe auf der sich der Bergfried erhob, ist das alte Gehniveau sichtbar. Die Kulturschicht über dem Fels ist schwarz und zeigt, besonders im Schnitt 13, Brandspuren. Die Keramik aus dieser tiefen Schicht ist aus- 21
	        

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