Dieses könnte darauf hindeuten, dass — entsprechend der gleichen Erscheinung beim Reh, aber im Gegensatz zum Hamster — das Rot eine (vielleicht unvollständige) Dominanz gegenüber Schwarz zeigt. Dies würde mit den eigenen Beobachtungen im Osten übereinstimmen, denn zu meiner Zeit gab es auf unserem Besitz nur rote Eichhörnchen, mein Vater hatte aber früher manchmal auch dunkle Tiere beobachtet, die demnach also ab und zu vorkamen. — Diese Dominanzverhältnisse würden grundsätzlich nicht im Widerspruch stehen zu den Berichten von v. BOETTICHER (1940), wonach manche Inseln Dänemarks nur schwarze und andere nur rote Hörnchen beherbergen. — Das gleiche berichtet schon 1875 Frhr. v. KÖNIG, der auf Rügen nur schwarze Eichhörnchen antraf. — Alpenmurmeltier (Walser Dialekt in Triesenberg: Murbel, Plural: Mürbel)
— Marmota marmola marmota L. 1758 Material: 1 Balg in der Zoolog. Staatssammlung, mehrere Stopf- präparate in den Schulen in Vaduz. Vergleichsmaterial: 7 Bälge (+ Schädel) und 2 aufgestellte Tiere aus den schweizerischen und deutschen Alpen, 1 Fell ( + Schädel) aus den österr. Alpen (Nd. Tauern). Für taxonomische Untersuchungen lag also kein ausreichendes Material vor. — Nachdem Fr. K. WERNER schon 1953/54 angedeutet hatte, dass sich beim Alpenmurmeltier «gewisse Modifikationen» er- geben haben können, «die auf stark geänderte Umwelteinflüsse zurück- zuführen sind, während sie beim Tatramurmeltier ausblieben, weil sich in ihrem Lebensraum die Umweltverhältnisse nicht so wesentlich geändert haben», überraschte es nicht, als J. KRATOCHVIL 1961 das Karpathenmurmeltier zur neuen
Unterart (latirostris) erhob. Umso in- teressanter wäre für den Systematiker eine Überprüfung der Murmel- tiere des gesamten Alpenraumes im Hinblick auf die von WERNER vermuteten lokalen Abweichungen. MÜLLER-USING (in litt. 15. V. 1952) scheint gewisse Beobachtungen in dieser Richtung auch schon gemacht zu haben. — Ganz allgemein wäre hierbei — neben der Grösse und dem Gewicht — auf die Verdunkelung des Haarkleides zu achten. Zunächst zeigt sich bei dieser Gattung wieder das bekannte Gefälle von Hell nach Dunkel in ost-westlicher Richtung (der sehr nahe stehende Bobak der osteuropäischen Steppengebiete ist — abge- 227