Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1962) (62)

beim dritten oberen Schneidezahn 
(bei europaeus 1, 
bei algirus 2 Wurzeln) und die, recht variabele, Ausformung der hinteren Joch- bogenenden — kein sicheres Unterscheidungsmerkmal und nur so bedingt zu verwenden wie die Form des Rostrums (Rams- oder Spitz- näsigkeit). Nach dem mir vorliegenden Material ist das einzige, ab- solut sichere Unterscheidungsmerkmal am Schädel 
zwischen europaeus und algirus die Verlängerung des harten Gaumens nach hinten über den Querwulst hinaus in den Bereich des Flügelbeins (Verkürzung der fossa mesopterygoidea) beim Wanderigel, wie es schon THOMAS (1918) mit Recht in seinem, jetzt etwas in Vergessenheit geratenen Schlüssel herausgehoben hat. In diesem Punkt ist auch eine sehr gute Unterscheidungsmöglichkeit zwischen dem Vaduzer Schädel und dem des verglichenen Wanderigels aus Marokko (Nr. 62.110) gegeben, trotz grösster Übereinstimmung in Form und Grösse (Abb. 5). — Der Igel ist im Liechtensteinischen Rheintal nicht selten; ausge- sprochen häufig in den Gärtnereien und Obstbaugebieten des warmen und geschützten Streifens zwischen den Siedlungen und dem Steil- hang des Gebirges in Vaduz, wo das vorliegende Stück auch von Herrn Regierungsgärtner NIGG gesammelt wurde. Über die vertikale Ausbreitung lässt sich sagen, dass der Igel sich in Triesenberg (900 m) noch fortpflanzt (Beobachtung David BECK), dass aber aus dem Sa- minatal (Steg, 1300 m) nurmehr e^ne Einzelbeobachtung vorliegt (NEGELE). — Auch von TSCHUDI (1854) berichtet schon, dass der Igel in der Schweiz nirgends häufig ist, aber auch nicht selten, und in manchen Gegenden nur die Täler bewohnt und das Gebirge meidet. Er berichtet ferner, dass der Igel zwar nicht verfolgt und gegessen wird, dass ihn aber die Bauern nicht unter den Ställen dulden, «da sie fest überzeugt sind, die Fruchtbarkeit der Kühe leide gewaltig durch die Nähe der Igel». — Familie: Spitzmäuse — Soricidae Waldspitzmaus 
— Sorex araneus tetragonurus HERMANN 1780 Material: 49 Bälge und Schädel, 57 Gewöllschädel und Fragmente. Vergleichsmaterial: Italien (26), Schweiz (13), Frankreich (8), England (8), Belgien (20), Holland (26), Schweden (8), Öster- reich (29), Deutschland (ca. 600). 175
	        

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