Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

- 98 - habe ihm geschrieben, ich sei krank und der Vater habe seine Besorgt- heit ihm (Müller) mitgeteilt. Hierauf sei es sein erstes gewesen, mich zu besuchen und er fand mich Gottlob ! nicht im Bette, sondern gar nicht zu Hause, bis heute früh 10 Uhr beim Probst. — Er lasst alle schön grüssen u. fuhr um 2 Uhr wieder fort. — Gestern holte mich Hr. Prof. Schafhäutl ins Theater ab (Freischütz) und — lässt alle grüssen. — Heute, nachdem ich um 4 Uhr nach Hause kam, setzte ich mich, um zu schreiben, jetzt ist es bald V26 Uhr und wird finster, Morgen trag ich Jen Brief auf die Post, welcher Ihnen, Theuerste Eltern die Nachricht bringt, dass ich bin Ihr dankbarster gesunder Sohn Joseph Rheinberger. An den Rand geschrieben: (Ich habe Lisis Schlinge mit Freude begrüsst. Herrn Fetz meinen und Hr. Wolfingers Gruss). und dem Toni — jetzt sieh ich nichts mehr. • München, den 9ten März 1854. Theuerste Eltern ! Diese Tage sagte mir Hr. Professor Leonhard, (welcher jetzt voll- kommen hergestellt ist), ich müsste mir zur nöthigen Ausbildung noch verschiedene Werke anschaffen, vorerst aber nur sämtliche Sonaten fürs Pianoforte von C. Maria von Weber, welche zusammen weniger als einzeln kosten; da diese aber 8 — 9 fl kosten würden, so sagte ich, ich müsste zuerst dem Vater davon schreiben. — Gewiss würde ich es nicht gewagt haben, Ihnen, Theuerste Eltern ! mit neuen Ausgaben beschwerlich zu fallen, wenn ich nicht einsehen würde, dass obiges Werk mir jetzt unentbehrlich sei. Ich bitte Sie daher, mir bald zu ant- worten. — Hr. Prof. Leonhard'gibt sich viele Mühe mit mir, so z. B. gibt er mir öfters Instructionen im Instrumentiren, worin er sehr ge- schickt ist. Letzthin verbesserte er die Partien der Blasinstrumente an meinem Offertorium («Universi, qui te expectant . . . ») und sagte, diese Arbeit sei mir vorzüglich gelungen. Jetzt corrigirt er mein Qua- tuor op. IV. — Bis jetzt1 habe ich wieder ein Miserere zu 8 Stimmen
	        

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