Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

— 51 - und die Bildung neuer Zollgebiete auf dem durch den mit Österreich- Ungarn abgeschlossenen Zollvertrag umfassten Territorien in ein- schneidendster Weise berührt werden, an massgebender Stellung zur Geltung zu bringen, sowie dem Fürstentum durch Aufnahme in den Völkerbund die Gewähr einer gedeihlichen politischen und wirtschaft- lichen Entwicklung zu schaffen». Das Ende des österreichischen und Hechtensteinischen Zoll- und Steuervereins Nach dem Zusammenbruch der österr.-ungarischen Monarchie im November 1918 haben sich die noch übrig gebliebenen deutschspra- chigen Länder, einschlieslich des Sudetenlandes, prov. zu «Deutsch- Österreich» zusammengeschlossen. Hinsichtlich Vorarlberg hatte der Landeshauptmann Dr. Otto Ender am 15. 3. 1919 vor dem Vorarlberger Landtag u. a. erklärt23): «Auch wir haben am 3. November 1918 Vor- arlberg als selbständiges Land erklärt, freilich damals im Rahmen von Deutsch-Österreich. Diese Erklärung trug provisorischen Charakter wie die Nationalversammlung selbst. Auch unsere Nationalräte nehmen an der Arbeit der Nationalversammlung in Wien unter dem Vorbehalte teil, dass' unserem Volke die Entscheidung über seinen endgültigen Anschluss noch vorbehalten bleibt». Damals gab es in Vorarlberg eine starke Bewegung, die den Anschluss des Landes an die Schweiz an- strebte. Die Vorarlberger haben sich anlässlich der Volksabstimmung vom 11. Mai 1919 mehrheitlich für diese Anschlussidee ausgesprochen. Eine kleinere Gruppe dagegen strebte den Anschluss an das Deutsche Reich an. Im Friedensvertrag von St. Germain wurde jedoch die Grenze Österreichs gegen die Schweiz und Liechtenstein sowie gegen die üb- rigen Nachbarstaaten — wie sie heute verläuft — festgelegt. Die wirtschaftliche Lage im neuen Österreich war anfangs beinahe katastrophal, vor allem wirkte sich die nach 1918 eingetretene Inflation der Kronenwährung sehr ungünstig aus. Wenn Liechtenstein als neutraler Staat am ersten Weltkrieg auch nicht teilnahm, so wirkte sich diese Verschlechterung der wirtschaft- lichen Lage für das dem österr. Zollgebiete angeschlossene Land bei- nahe gleich aus.
	        

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