Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

— 230 — Er wies darauf hin, dass es in unserm Verein üblich sei, die Jahres- versammlung jeweils dort abzuhalten, wo sich gerade etwas ereignet habe, das die Belange des Historischen Vereins im besonderen berühre. Ein solcher Anlass sei nun die Eröffnung des Triesenberger Heimat- museums. Die Erwägungen und Bestrebungen, die für die Errichtung dieses Heimatmuseums wegleitend waren, liegen ganz im Sinn der Be- strebungen des Vereins, der unter anderem als Zweck und Ziel in sei- nen Statuten aufführt: die Pflege der natürlichen und geschichtlich gewordenen liechtensteinischen Eigenart, die Obsorge um alte Heim- stätten und deren Einrichtungsgegenstände, die Pflege alter Sitten und Gebräuche, Sagen, Sprichwörter und Volkstrachten, und der die Auf- gabe hat, Sammlungen liechtensteinischer Altertümer zu fördern und möglichst zu erweitern. In diesem Sinne sei bei der Errichtung des Heimatmuseums Triesenberg garbeitet worden und allen, die hier mit- geholfen haben, gebühre dafür auch der Dank des Historischen Vereins. Jahresbericht und Vereinsrechnung wurden hierauf diskussionslos genehmigt. Dann wurde dem Tagesreferenten, Hochw. Herrn Pfarrer Engelbert Bucher, das Wort erteilt, zu seinem Vortrag «Entstehung und Zweck des Heimatmuseums». Er wies darauf hin, wie sich Lebens- weise und Lebensform in den letzten Jahren gewandelt haben und dass es höchste Zeit sei, das zu retten, was bei unsern Vorfahren noch in Gebrauch stand. Vieles vom wertvollen alten Kulturgut sei schon acht- los weggeworfen, oder von fremden Händlern aufgekauft worden. Vor Jahren schon habe er den Entschluss gefasst, das, was noch vorhanden ist, für ein Triesenberger Heimatmuseum zu sammeln. Das Sammelgut umfasste: Kirchliche Gegenstände, Wohnkultur, Hausrat, Landwirt- schaft, Handwerk, Brauchtum, Hausweberei, Urkunden, Trachtenstücke, Veleranenerinnerungen, Walserliteratur u. s. w. Über Sinn und Wert des Heimatmuseums führte der Redner aus: es solle die heimatliche Natur verständlich machen und Einblick ge- währen in das Denken und Fühlen unserer Vorfahren. Das Ureigene unserer walserischen Bergbevölkerung solle darin zur Schau kommen. Das Museum sei ein Stück Heimat und ein wertvolles Erziehungsmittel. Durch das Museum sollen die Leute angeregt werden, noch vor- handenes altes Kulturgut der Nachwelt zu überliefern. Aus vielen nützlichen «Steinchen», systematisch geordnet, werde sich allmählich ein lokalhistorisches Mosaik gestalten lassen.
	        

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