Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

217 - (1869) 
vorschlägt. Terra typica dieser Rasse ist Ergstlen, Bern. Ohne diese alte Erstbeschreibung zu kennen, möchte ich annehmen, dass FATIO alpine Erdmäuse von auffallend dunkler Farbe vorgelegen haben. Nun sind aber bei meinem im Hohen Venn (Enel) und in der Voreifel gesammelten Material an 
Erdmäusen (ssp. a. bailloni de SEL.-LONGCHAMPS) zwar die Schädelmasse im Grossen und Ganzen die gleichen wie bei den Tieren in Liechtenstein (ebenso die Körper- abmessungen, die man aber bei diesen fast lebenslang wachsenden Tieren taxionomisch noch weniger verwerten kann als die Schädel- maße), der Farbton zieht jedoch mehr ins Braune und zwar auch bei den südlich anschliessenden Populationen (Aufsammlungen des Museums A. Koenig-Bonn) bis zum Bodensee. Ich halte es daher für richtig, die in Liechtenstein lebende Unterart der Erdmaus gemäss dem MILLER'schen 
Vorschlag Microtus agrestis niger FATIO zu nennen. IL Ökologisches und Faunistisches 1953 gelang es nur eine 
Schneemaus (Microtus nivalis) ober- halb Silum's zu fangen; 1956 fingen wir hier 8 Tiere und zwar be- merkenswerterweise in einem Lebensraum mit ausgesprochen warmem Microklima, nämlich auf kleinen, rasenbedeckten Blossen unter Fels- blöcken innerhalb eines etwa 15-jährigen, geschlossenen Fichtenbe- standes (Abbildung 2). Es bestätigte sich auch hier wieder die Fest- stellung anderer Autoren, dass die Schneemaus keineswegs extrem «kälteliebend» ist (kommen doch Schneemäuse — nach ZIMMER- MANN — im Rhöne-Tal in nur 125 m Höhe vor !). Sie ist auch, wie Versuche gezeigt haben, physiologisch gar nicht besonders wider- standsfähig gegen Kälteeinwirkung, sondern hat nur ökologisch einen hohen Grad von Anpassung an ein mehrmonatiges Leben unter dem Schnee erworben und damit die Befähigung relativ leere Räume zu besiedeln. Es gelang uns 1956 auch die Frage nach der angeblichen Abhängig- keit der Schneemaus von der Rostblätterigen 
Alpenrose (Rhododendron ferrugmeum) zu kären, die Beantwortung greift jedoch schon in den Bereich einer weiteren für die Alpen kennzeichnenden Wühlmaus, nämlich der 
Untergrundmaus (Pitymys subterraneus) über.
	        

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