Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

- 191 - Theuerste Eltern ! Da ich heute, bei Torschluss des 66ger Jahres nicht in Ihrer Mitte den Übergang zum neuen Jahre feiern kann, (wie schon seit so vielen Jahren nicht mehr) so muss ich mich leider begnügen, mit den herz- lichsten und besten Grüssen meine heissen Wünsche für Ihr Wohl- ergehen nur schriftlich auszudrücken. Möge Sie der Himmel uns noch recht lange in Gesundheit und geistiger Frische erhalten und mir noch recht oft ein fröhliches Wiedersehen meiner theuren Eltern gestatten ! Mir geht es, Gottlob ! gut. Meine Gesundheit, seit zwei Jahren ziemlich wankend, (ich wollte es Ihnen nur nicht schreiben) hat sich wieder neu gefestigt, nun ist die Gefahr einer Lungenkrankheit, die so nahe gewesen, verschwunden, wie eine neuliche, genaue ärztliche Untersuchung von Prof. Buhl darthat; und Prof. Buhl sagte mir, ich dürfe mir gratulieren, denn eine so vollkommene Heilung einer Brust- krankheit gehöre zu den aüersellensten Ausnahmen; und so ist nun auch die gedrückte und melancholische Stimmung, an welcher ich seit dritthalb Jahren laborirte, von mir gewichen. — Die Aufführung meiner Wallenstein-Musik in Leipzig ist nun zwar noch nicht ganz Gewiss, aber sehr wahrscheinlich — zu welchem Zweck ich dann auch nach Leipzig gehen werde07). Das Reisegeld dazu muss mir der «Wunderthätige Magus» verschaffen, der morgen (Neujahr) zum drittenmal gegeben wird. (Nach der 3ten Aufführung soll ich kontraktlich 100 fl dafür erhalten). — Den Christ-Abend feierte ich bei Julius Maier; und der «Samikloos» stellte sich auch ein. — Dass es Lisi nun so gut geht, freut mich herzlichst, doch habe ich auch die Ansicht, dass Maly für jetzt noch besser thut, in Vaduz zu bleiben, damit Mutter Hilfe hat und Lisi sich schonen kann. — Lisi hat vor einigen Wochen an Frau von Hoffnaass einen Brief voll bit- terer Bemerkungen geschrieben, weil sie Maly noch nicht zurückge- rufen habe. Das war recht taktlos und für mich sehr peinlich, nachdem Maly und ich seit Jahren nur das grösste Wohlwollen und die seltenste Freundschaft von ihr empfangen. —
	        

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