Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1961) (61)

- 166 — vorerst nicht besetzt würde. W. Briem äusserte bei seinem letzten Besuche, dass er auch das volle Honorar von 100 fl bezahlen müsse. Letzte Tage wurde mir die Stelle eines Klavierlehrers bei Fürsten Thum und Taxis in Regensburg angetragen (auf 2 Jahre, mit jährlich 600 fl) Hr. Prof. Maier bewog mich, sie abzulehnen, weil man in Re- gensburg dem eigentlichen Musikleben entfremdet würde, weil man von diesem Posten jeden Augenblick entfernt werden könne, und man allenfalls auf Kleidung allein die Hälfte dieses Gehaltes verwenden müsste. Ich bleibe jedenfalls lieber in München. Ist Peter schon in Vaduz? Er soll mir bald einmal schreiben. Ich wohne wieder bei Perstenfeld's, welche Sie, Theuerste Eltern grüssen lassen. — Der Chordirector der Theatinerkirche war mit meinem Orgelver- treter äusserst unzufrieden, und war sehr froh, als ich wieder kam. Das ist so ziemlich alles, was ich Ihnen zu berichten habe. Heute (Sonntag) Nachmittag 2 Uhr beginnt das Oktoberfest auf der Theresienwiese, und da dasselbe vom herrlichsten Wetter begünstigt ist, werde ich, sobald dieser Brief in einem Briefkasten liegt, mich dahin verfügen. Ich hoffe auf einen baldigen Brief von Ihnen. Dem Lisi, Mali und hauptsächlich David werde ich auch bald schreiben. Indessen ver- bleibe ich, Geliebteste Eltern ! Ihr dankbarster Sohn G. J. Rheinberger. München, 3. Okt. 1858. Theuerste Eltern ! Indem ich Sie wegen meinem längeren Stillschweigen um Ver- zeihung bitte, kann ich doch nicht umhin, zu bemerken, dass nur der Mangel freier Zeit und mittheilenswerther Nachrichten es war, welcher diessmal die Absendung meines monatlichen Briefes um eine Woche verzögerte; jedoch hoffe ich, dass Sie, Theuerste Eltern, desshalb um mich nicht in Sorge gewesen sein werden, da es ja schon öfter vorkam, dass sich meine Briefe, als die eines langweiligen Briefschreibers um einige Tage verspäteten. Mein Leben in diesem Winter ist wieder
	        

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